Sie teilen die Vorfreude und Neugier auf den Katholikentag. Roman und Clemens Fröhlich haben einen ganz unterschiedlichen Lebensweg gewählt, dennoch sind die beiden Brüder einander sehr verbunden. „Leben teilen ist bei uns in der Familie Programm“, sagt Roman Fröhlich. Das wird sich auch beim Katholikentag widerspiegeln.
Roman Fröhlich begleitet Firmlinge der Gesamtkirchengemeinde Schwäbisch Hall auf dem Katholikentag. Für die Jugendlichen gehört der Besuch der Großveranstaltung in Stuttgart zu ihrer Firmvorbereitung, wie der 32-jährige Vikar erklärt.
Sein zwei Jahre jüngerer Bruder hat als Balletttänzer einen Auftritt im Programm. Zusammen mit der ersten Solistin Agnes Su vom Stuttgarter Ballett tanzt er ein Stück zum Leitwort „leben teilen“. Dabei werden sie vom mehrfach ausgezeichneten Klavierduo GrauSchumacher begleitet. Die Choreografie arbeitet Clemens Fröhlich mit seiner Kollegin Agnes Su selber aus. Sie machen das neben ihrem Training und den Proben am Stuttgarter Ballett. „Wir nutzen dafür unsere Freizeit, zum Beispiel die Mittagspause“, sagt Clemens Fröhlich.
Tipps vom kleinen Bruder
Zu dem Auftritt im Rahmen des Katholikentagsprogramms in der Hochschule für Musik ist er über seinen Bruder gekommen. „Ich habe die Kontakte vermittelt“, berichtet Roman Fröhlich. Bei solchen Einsätzen außerhalb der Compagnie hat er auch schon mal ein Auge darauf, dass die Auftrittsbedingungen für seinen Bruder passen. So prüft Roman Fröhlich hinter den Kulissen, dass die Technik vorhanden ist. „Wenn mein Bruder einen Auftritt hat, bin ich immer im Publikum dabei“, sagt Roman Fröhlich.
Im Gegenzug besucht Clemens Fröhlich den einen oder anderen Gottesdienst von ihm – und gibt dem Vikar danach auch schon mal einen Tipp zu Gestik und Körperhaltung. Roman Fröhlich fügt an: „Von meinem kleinen Bruder lasse ich mir das gerne sagen.“
Die Konstellation der beiden Brüder bezeichnet er als einzigartig – es gibt noch einen dritten Bruder, einen Zwillingsbruder von Roman Fröhlich. Clemens Fröhlich hat bereits mit sechs Jahren mit dem Ballett angefangen: Er habe es einmal gesehen und es habe ihm so gut gefallen. Über den Ballett-Unterricht für Kinder kam er an die John Cranko Schule und nach seinem Abschluss 2010 ans Stuttgarter Ballett. Dort ist er in der Rangfolge der Tänzer zum Halbsolisten aufgestiegen.
Gepackt vom Evangelium
Der Weg von Roman Fröhlich war dagegen nicht so früh vorgezeichnet: Nach Abitur und Zivildienst studierte er zunächst drei Semester Wirtschaftsingenieurwesen, mit dem Ziel, als „großer Porsche-Fan“ für die Automarke zu arbeiten. „Während des Studiums ist der Bücherstapel zu Glaubensthemen höher geworden als der zu Mathe“, erzählt Roman Fröhlich. So wechselte er zu Theologie, um mehr über den Glauben zu erfahren: „Ich wusste, wenn ich dem nicht nachgehe, werde ich es irgendwann bereuen.“ Die Botschaft des Evangeliums habe ihn dann so gepackt, dass er sie auch verkünden wollte.
Im Jahr 2020 wurde Roman Fröhlich zum Priester geweiht. Schwäbisch Hall ist seine erste Station als Vikar.
Die unterschiedlichen Lebenswege der beiden Brüder treffen sich nicht nur auf dem Katholikentag. Jeden Montag verbringen Roman und Clemens Fröhlich gemeinsam in ihrem Heimatort in Mönsheim bei Pforzheim, wo man die Familie gut kennt.