Kerstin Schelkle ist bereits einigen Bekannten von früher wiederbegegnet. „Schwäbisch Hall hat mir ziemlich gut gefallen, ich habe hier gute Kontakte“, sagt sie. Die 46-jährige Diplom-Sozialpädagogin, Theologin und ausgebildete Pastoralreferentin ist vor Kurzem in die Region zurückgekehrt, um im Dekanat Schwäbisch Hall die Aufgabe der Dekanatsjugendseelsorgerin zu übernehmen. Die Stelle war laut Dekan Thomas Hertlein bisher nicht besetzt, da sie erst vor einiger Zeit neu geschaffen wurde.
Schelkle sitzt im Büro des katholischen Jugendreferats, zu dessen Team sie jetzt gehört, und skizziert ihren bisherigen beruflichen Werdegang: Sie war zunächst von 2009 bis 2016 in der Gesamtkirchengemeinde Schwäbisch Hall Pastoralreferentin und pastorale Ansprechperson für St. Maria in Schwäbisch Hall-Hessental. Danach wechselte sie in die Hochschulseelsorge nach Tübingen, wobei sie dort in den vergangenen vier Jahren die Leitung der Katholischen Hochschulgemeinde innehatte.
Schwerpunkt sind die Schulen
Die Gestaltungsmöglichkeiten, die die Stelle der Dekanatsjugendseelsorgerin biete, haben sie nach Schwäbisch Hall zurückgelockt, wie Schelkle erklärt. Im Gegensatz zu der Zeit als Pastoralreferentin ist sie jetzt aber nicht nur für eine, sondern für alle Gemeinden im Dekanat zuständig. Schulbezogene Jugendarbeit und Jugendpastoral sieht sie für sich als Schwerpunkt. Schelkle erläutert, dass es um spirituelle und seelsorgerliche Angebote für Jugendliche gehe, und darum, was diese im Schulalltag bräuchten, der einen großen Teil ihres Lebens ausmache. In der Begleitung junger Menschen könne sie dabei auch ihre Erfahrung aus dem Coaching-Bereich einsetzen und so dazu beitragen, dass Jugendliche eine gute Beziehung zu anderen und zu sich selbst leben können.
Dekan Thomas Hertlein sieht einen Schwerpunkt der Dekanatsjugendseelsorge ebenfalls im Bereich der Schulen, wie er auf Anfrage mitteilt. Er hoffe, dass Schelkle mit ihrer Präsenz vor Ort die seelsorgerlichen Fragen und Anliegen der Jugendlichen aufgreifen und bearbeiten könne. „Mit Sicherheit ist die Chance hier sehr groß, dass die Seelsorgerin auf Schülerinnen und Schüler trifft, die bisher nicht in engem Kontakt mit der Kirche waren“, erklärt Hertlein. Für ihn ist die Besetzung der Stelle eine logische Fortführung des Prozesses „Kirche am Ort - Kirche an vielen Orten gestalten“.
Mobilität auf dem Land als Herausforderung
Bei ihrem Auftrag für das gesamte Dekanat will Schelkle schauen, welchen Bedarf und welche Ressourcen es vor Ort in den Gemeinden gebe und welche Unterstützung notwendig sei, „um Projekte anzustoßen“. „Ich komme gern in die Gemeinden“, sagt Schelkle. Zunächst wird sie Gelegenheiten nutzen, sich und ihre Aufgaben in den Gemeinden des Dekanats vorzustellen. In einer von ihnen ist bereits ein Jugendgottesdienst geplant, den Schelkle mitgestalten wird.
Dabei kommt eine Herausforderung auf sie zu: Schelkle hat seit zwei Jahren kein eigenes Auto mehr. Für sie sei es konsequent, Nachhaltigkeit nicht nur zu propagieren, sondern auch zu leben. Wie gut Mobilität mit Fahrrad, ÖPNV und Carsharing im ländlichen Raum funktioniert, wird sie nun testen – ansonsten gibt es noch den Bus des Jugendreferats.
Ursprünglich stammt Schelkle aus Schwäbisch Gmünd. In ihrer eigenen Jugend half sie bei der Vorbereitung von Jugendgottesdiensten mit und war Pfarrjugendleiterin.