Dünne rechteckige Scheiben aus schwarzem Stahl, so schlank, dass jede für sich fast zerbrechlich wirkt, sind senkrecht und horizontal an unterschiedlichen Stellen ineinander verschränkt. Sie durchdringen sich und halten sich gegenseitig, auch wenn sie einander unterschiedlich nah sind, und alle zusammen tragen sie die eine Platte aus feinem weißem Kunststein - jene Platte, die „Schauplatz“ ist des Mysteriums unseres Glaubens, der Eucharistie. So präsentiert sich der neue Altar der Bonifatiuskirche in Heidenheim-Schnaitheim.
„Diese Durchdringung und dieses Miteinander der Stahlscheiben, das Bild des Haltens und Tragens ist ein Bild für die Gemeinde“, sagt die Münchner Bildhauerin Sabine Straub, die aus dem Künstlerwettbewerb für die Neugestaltung der liturgischen Ausstattung in St. Bonifatius als Siegerin hervorging. „Das Zusammenspiel vieler Menschen mit ihren unterschiedlichen Charakteren lässt ein lebendiges Ganzes entstehen.“ Die Platzierung der Altarreliquien inmitten der Stahlplatten vervollständigt diesen Gedanken und versinnbildlicht den inneren Zusammenhang zwischen der „Gemeinschaft der Heiligen“ und der irdischen Kirche. Reliquien des frühchristlichen Heiligen Innocentius und der heiligen Aurelia sind im neuen Altar beigesetzt.