Advent

Licht unterm Scheffel

Adventsinstallation in der Kirche St. Martinus in Ailringen

Die Verspiegelung erzeugt den besonderen Effekt. Foto: Linus Kraft

Adventsinstallation in der Kirche St. Martinus in Ailringen

So sieht die Konstruktion am Taufstein aus. Foto: Linus Kraft

Mit seiner Adventsinstallation setzt Linus Kraft diesmal eine Stelle aus dem Matthäus-Evangelium künstlerisch um.

Eine ungewöhnliche Konstruktion ist derzeit in der Kirche St. Martinus in Ailringen (Seelsorgeeinheit Mittleres Jagsttal) zu besichtigen: Eine Haube, die an einem Dreibein hängt, bedeckt den Taufstein. Außen sind drei Kerzen angebracht. Unter der innen verspiegelten Haube versteckt sich eine vierte Kerze, wie Mesner Linus Kraft sein Werk beschreibt.

Seit 1993 baut er – zunächst jährlich, nun alle zwei Jahre – statt eines klassischen Adventskranzes eine selbst erdachte Adventsdekoration in der Kirche auf. Diesmal veranschaulicht seine Installation den Spruch „das Licht nicht unter den Scheffel stellen“, der auf eine Passage aus dem Matthäus-Evangelium zurückgeht. Dort heißt es (Mt 5,14-16): „Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht eine Leuchte an und stellt sie unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter; dann leuchtet sie allen im Haus.“

Gedanken zum Kunstwerk

Die Haube wird mit Fortschreiten des Advents Stück für Stück angehoben, wie Kraft erklärt. Pfarrer Ingo Kuhbach findet die Idee sehr gelungen. „So wird uns als Betrachtern die Frage gestellt: Wie halten wir es mit dem Licht, das uns in der Taufe geschenkt worden ist? Stellen wir es auf den Leuchter oder unter den Scheffel? Ist es gerade einem Wind, Sturm ausgesetzt? Kann ich mich am Schein dieses Glaubenslichtes freuen? Wie gehe ich mit dem Licht des Glaubens um?“, formuliert er seine Gedanken zu der Installation.

Die Idee habe er schon länger gehabt, berichtet Kraft: „Ich habe überlegt, wie ich sie umsetzen kann.“ Nach der Kirchenrenovierung habe sich nun die Gelegenheit dafür ergeben, da der Taufstein einen neuen Platz habe, der richtig gut passe, sagt Kraft.

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