Am Sonntag, 12. Dezember, wurde sein Investitur-Gottesdienst gefeiert. Nun ist Martin Uhl leitender Pfarrer von St. Hedwig (Möhringen) und St. Ulrich (Fasanenhof). Zu seiner Gesamtkirchengemeinde gehören auch die kroatische Gemeinde Sveti Martin und die ukrainische Gemeinde Hl. Basilius. Nach einem Jahr Vakanz ist die Freude über den neuen Pfarrer bei den Gemeindemitgliedern groß.
„Es ist schon ein kleines Abenteuer für mich, das kirchliche Leben in der Großstadt zu gestalten.“ Pfarrer Martin Uhl hatte zuletzt sechs Gemeinden in der Seelsorgeeinheit Pfaffenberg geleitet, wo auch die bekannte Wurmlinger Kapelle liegt. „Die Zeit dort war für mich sehr erfüllend. Trotzdem kam der Wunsch nach etwas Neuem auf.“
Martin Uhl war Diakon in Kornwestheim und anschließend Vikar in Ravensburg und Nagold. Er hat schon viele Regionen der Diözese kennengelernt. „Stuttgart fehlte mir noch und hat mich gereizt.“ Auch das vielfältige kulturelle Angebot habe den Kunst- und Musikliebhaber darin bestärkt, nach Stuttgart aufzubrechen. In seiner neuen Gesamtkirchengemeinde schätzt er die liturgische Vielfalt, die engagierte Jugendarbeit und die vielen Möglichkeiten der Begegnung. „Es liegt mir am Herzen, Angebote wie das ‚Café St. Hedwig‘ fortzuführen, sobald es aufgrund von Corona wieder möglich ist.“
Zum Priester berufen
Martin Uhl wuchs in Lauchheim (Ostalbkreis) in einem katholischen Elternhaus auf. In seiner Heimatgemeinde war er Ministrant und Lektor. Bereits früh wollte er Pfarrer werden. „Im Jugendalter kam ein neuer Pfarrer in die Gemeinde. Bei ihm habe ich einen noch tieferen Einblick bekommen“, erinnert sich Martin Uhl. Er lernte Latein, Griechisch und Hebräisch und studierte katholische Theologie in Tübingen und Rom.
„In dieser Zeit verstärkte sich das Gefühl der Berufung“, denkt Martin Uhl zurück. „Natürlich kamen auch Fragen wie ‚Kannst du Pfarrer sein?‘ und: ‚Kannst du zölibatär leben?‘ auf.“ Martin Uhl begegnete damals vielen Menschen, die ihm geglücktes und erfülltes Priestersein vorlebten. „Bis heute ist es für mich meine Erfüllung und mein Traumberuf“, verrät Martin Uhl. Dass er nun in St. Hedwig seinen Dienst antritt, ist für ihn auch Teil seiner Berufung. „In der Woche nach Pfingsten habe ich mit meiner ehemaligen Seelsorgeeinheit immer eine Wallfahrt gemacht. Die letzte im Jahr 2019 ging interessanterweise nach Schlesien. Die Heilige Hedwig, der die Kirche in Möhringen geweiht ist, ist ja auch die Schutzpatronin Schlesiens.“
„Eine Tiefe, die diese Welt sonst nicht bieten kann“
Sein Primizspruch „Meine Stärke und mein Lied ist der Herr. Er ist für mich zum Retter geworden“ ist für Martin Uhl nach wie vor eine Kraftquelle. Der Pfarrer möchte Christus zu den Menschen zu bringen: „Bei Gottesdiensten können die Menschen Kraft tanken. Es öffnet sich eine Tiefe, die diese Welt sonst nicht bieten kann.“ Ihm liegt es außerdem am Herzen, Gemeinschaft zu stiften. Er will Orte, Räume, Bedingungen schaffen, damit Menschen miteinander reden und miteinander feiern können.