Mit der Bewilligung einer Fördersumme von mehr als fünf Millionen Euro hat das Vergabegremium des Zweckerfüllungsfonds Flüchtlingshilfen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart jetzt die Strukturförderung für Geflüchtete eröffnet. Damit wird die Flüchtlingshilfe in der viertgrößten Diözese Deutschlands auf eine stabile Basis gestellt. Die Summe von gut fünf Millionen Euro verteilt sich auf insgesamt neun Projekte.
Mit einem neuen Strukturförderbereich soll ein Übergang aus der Projektphase in eine mittelfristige strukturelle Förderung ermöglicht werden. „Gerade die Integration braucht langfristige und zuverlässige Strukturen und Partner, die nicht alle drei Jahre um ihre weitere Finanzierung bangen müssen,“ erläutert Dr. Irme Stetter-Karp, Leiterin der Hauptabteilung Caritas im Bischöflichen Ordinariat. Die Diözese wolle mit ihrer innovativen Strukturförderung, die sich an einem rollierenden Finanzierungsmodell orientiert, ein Zeichen setzen.
Zu den jetzt bewilligten Strukturförderungen gehören Projekte wie OMID (Persisch für „Hoffnung“) vom Caritasverband für Stuttgart und ein Verbundprojekt in Ulm für traumatisierte Geflüchtete sowie CaDiFa (Caritas-Dienste in der Flüchtlingsarbeit) vom diözesanen Caritasverband Rottenburg-Stuttgart, das in der Fläche die Ehrenamtsarbeit in der Flüchtlingshilfe koordiniert. Neu gefördert wird zum Beispiel ein innovatives Pilotprojekt des Caritasverbandes für Stuttgart in Kooperation mit dem Fraueninformationszentrum, das sich besonders schutzbedürftigen Personen widmet.
Der Zweckerfüllungsfonds Flüchtlingshilfe in der Diözese Rottenburg-Stuttgart wurde 2013 ins Leben gerufen. Der Diözesanrat hatte damals beschlossen, einen Teil des Jahresüberschusses des Haushaltes für Flüchtlingshilfe zu verwenden. Die Mittel werden je hälftig für die Flüchtlingsarbeit in der Diözese sowie für die Arbeit in den Herkunftsländern der Flüchtlinge verwendet. In den darauffolgenden Jahren wurde der Fonds durch weitere Zuwendungen aus den Jahresüberschüssen aufgestockt. Seit Gründung des Fonds wurden der Flüchtlingsarbeit innerhalb der Diözese rund 18,39 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
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