„Der Takt bestimmt unser Leben. Jedoch würde es uns im Alltag besser gehen, wenn wir nach unserem natürlichen Rhythmus leben könnten.“ Mit diesem Impuls inspirierte der Zeitexperte und Zeitraumgestalter Jonas Geißler die 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der erstmals digital stattfindenden Jugendseelsorgetagung des Bischöflichen Jugendamtes (BJA) der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Vom 11. bis 13. Januar 2021 beschäftigten sie sich vor den heimischen Bildschirmen unter dem Motto „Mein Kompass fürs Unplanbare“ mit ihrer persönlichen Arbeitsagenda für das kommende Jahr.
Aus einer Reihe von expertenbasierten Workspaces der Kategorien „Wissenswertes“, „Nachmachen“, „Selfcare“ und „Optionales“ konnten sie ihr individuelles Tagungsprogramm zusammenstellen. Beispielsweise gab es in der Kategorie „Wissenswertes“ die Themen Glaubenskommunikation oder Verschwörungstheorien und in der Kategorie „Nachmachen“ das Thema Digitale Tools. Zum Einsatz kamen dabei die Methoden der Zukunftswerkstatt, des Storytellings oder eigene Instagram-Formate. Ungewohnte Formate gab es auch in der Kategorie „Selfcare“, bei der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich auf eine Kombination aus Spiritualität und Sport oder auf das Prinzip „Playing Arts“ einließen. Das ermöglichte ihnen bildschirmfreie Zeitspannen, um sich sportlich oder kreativ mit sich, der eigenen Arbeit und Spiritualität zu beschäftigen.
„Digitale Formate sind mehr als bloßer Ersatz“
Zwischendurch boten digitale Vernetzungsrunden die Möglichkeit, sich untereinander zu aktuellen Themen der kirchlichen Jugendarbeit auszutauschen und gegenseitig zu beraten. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen dabei zu der Erkenntnis, dass im digitalen Raum nicht alles oberflächlich bleibt, sondern dass „erstaunlich tiefsinnige Gespräche“ möglich sind.
Das Fazit fiel insgesamt sehr positiv aus: Alle waren angenehm überrascht, dass eine dreitägige Tagung auch digital funktionieren kann. Dies resümiert auch Nadine Maier, Diözesanjugendseelsorgerin BDKJ/BJA: „Die diesjährige Jugendseelsorgetagung hat uns darin bestärkt, dass digitale Formate mehr als ein bloßer Ersatz sind. Die Zusammenstellung von theoretischem Input, praktischem Ausprobieren und Vernetzung hat die Teilnehmerinnen und Teilnehmer motiviert, diesen Start in ein unplanbares Jahr zu nutzen, um auch in dieser Zeit der Pandemie kirchliche Jugendarbeit zu gestalten.“