Am Nachmittag des 9. Mai hat die Bundesversammlung der KLB Deutschland einen neuen Vorstand gewählt. Nach mehr als 12 Jahren ist die bisherige Bundesvorsitzende, Nicole Podlinski, nicht wieder angetreten. Der stellvertretende Vorsitzende Hans Egger stellte sich ebenfalls nicht mehr zur Wahl. So wurden einige Positionen neu besetzt.
Gemeinschaft, gelebter Glauben und Verantwortung im ländlichen Raum
Ordinariatsrätin Karin Schieszl-Rathgeb, als Abteilungsleiterin der Hauptabteilung Kirche und Gesellschaft zuständig für die Verbände und Organisationen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, begrüßte am 10. Mai die anwesenden Gäste aus Politik und Verwaltung im Kloster Heiligenkreuztal. Unter den Gästen waren Ministerialdirektorin Isabel Kling vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz und Bürgermeister Markus Schafft aus Riedlingen. Ihre Anwesenheit zeige, so die Grußrednerin, dass Kirche, Politik und Gesellschaft gerade im ländlichen Raum zusammengehörten. Als Kirche stünde die Diözese Rottenburg-Stuttgart an der Seite der Menschen auf dem Land, der ländliche Raum sei ein zentraler Ort kirchlichen Handelns. Den Verbandnannte Schieszl-Rathgeb „einen der größten kirchlichen Verbände und zugleich eine Bewegung, die wie kaum eine andere für Gemeinschaft, für gelebten Glauben und für Verantwortung im ländlichen Raum steht.“
Starke Stimmen für den ländlichen Raum
Gleichzeitig sprach Schieszl-Rathgeb die tiefgreifenden Veränderungen und Sparprozesse in der Diözese an, die aktuell unter dem Titel „Räume für eine Kirche der Zukunft“ liefe. Sie äußerte Verständnis für die Sorgen und Nöte der Landbevölkerung vor der schwindenden Infrastruktur in ländlichen Gegenden. „Wo wird Kirche künftig stattfinden? Welche Orte braucht es – physisch und geistlich –, damit Glaube lebendig bleibt?“ fragte sie die Anwesenden. Gerade weil sich viele Menschen von der Politik, von den Städten, manchmal auch von der Kirche abgehängt fühlten sei der Verband wichtig, so Karin Schieszl-Rathgeb: „Genau deshalb braucht es starke Stimmen für den ländlichen Raum. Stimmen wie die der Katholischen Landvolkbewegung.“
Als Kirche dürfen wir nicht schweigen
Die Frage, wie politisch Kirche sein dürfe, beantwortete Karin Schieszl-Rathgeb mit den Worten: „Ich meine: Als Kirche dürfen wir nicht schweigen, wenn es um Teilhabe und um Gerechtigkeit geht. Wir nehmen uns nicht nur das Recht – wir spüren die Verpflichtung, Missstände anzusprechen und gemeinsam mit Politik und Gesellschaft nach Lösungen zu suchen.“ Das verbände die Kirche mit den Menschen, die sich in Politik und Verwaltung täglich für das Gemeinwohl in der Stadt und auf dem Land einsetzten, so die Rednerin: „Denn das Beste vom Land ist mehr als gute Luft und klare Sicht. Es sind Menschen mit Haltung, mit Herz, mit Rückgrat – Menschen wie Ihr!“