Der heilige Josef, dessen Gedenktag die Kirche am 19. März feiert, wird zwar in der Bibel nicht häufig erwähnt und war wohl auch kein Mann der großen Worte, hat aber eine wichtige Rolle als Beschützer der Familie. Mit Szenen aus dem Leben der heiligen Familie hat Künstlerpfarrer Nikolaus Stark die Kapelle ausgemalt: Die in sehr traditioneller Technik ausgeführten Wandbilder zeigen unter anderem den Traum Josefs, die Darstellung des Herrn im Tempel und die Flucht nach Ägypten. Letztere Szene lädt dazu ein, besonders inne zu halten in dieser von Leid und Flucht geprägten Zeit.
Mit dem heiligen Josef durch die Stürme der Zeit
„Auch heute sind – so wie damals Maria und Josef mit ihrem Kind – Millionen von Menschen auf der Flucht vor Krieg, Hunger, Krankheit und Tod“, heißt es in einer Begleitbroschüre zu diesem Bild. „Die Türkenbundlilie mit ihrem fremdartigen Aussehen und ihrer gesprenkelten Farbe im Rahmen des Bildes will an die Fremde mahnen; der Eisenhut an die Helme der Soldaten.“ Hier scheint der Künstler alle drei seiner thematischen Leidenschaften – biblische Geschichten, Landschaften und Blumen – in einem Bild auszuleben. Das Gesamtwerk von Pfarrer Nikolaus Stark ist übrigens in einer Stiftung beheimatet, die von der Stiftung Wegzeichen der Diözese Rottenburg-Stuttgart verwaltet wird.
Am Waldrand hat Carlo Braig in dem von ihm gegründeten und heute in dritter Generation geführten Obstbaubetrieb die Kapelle 1983 errichten lassen, als Dank nach überstandener schwerer Krankheit. Das gepflegte Areal strahlt Ruhe aus. Die Kapelle ist jederzeit zugänglich. Von der kleinen Anhöhe eröffnet sich ein schöner Blick in Richtung der Riß- und Donauauen bei Öpfingen, wo man ebenso schön spazierengehen kann wie entlang des nahegelegenen Golfgeländes.
Die Josefskapelle befindet sich westlich des Golfplatzes des Golfclub Donau-Riss, der gut ausgeschildert ist. Gerne können Besucherinnen und Besucher für ihre persönlichen Anliegen eine Kerze anzünden.