An diesem Sonntag, genau ein Jahr nach dem kirchlichen Großereignis der Seligsprechung von Pater Philipp Jeningen, werden Erinnerungen wach. Der Platz vor der Basilika St. Vitus war gefüllt von Gläubigen, das Gefühl der Gemeinschaft unter dem Bildnis Philipp Jeningens mit jeder Faser spürbar. Auch ein Jahr danach tragen Menschen diese Bilder in sich und ihre Sorgen zur Gedenkstätte in der Liebfrauenkapelle.
Der Gottesdienst am Sonntagmorgen in der Basilika nimmt nicht nur die Festlichkeit des Ereignisses und die Ehre, die dem Jesuitenpater durch die Seligsprechung zuteil wurde, auf. Durch die Predigt von Stadtpfarrer Professor Dr. Sven van Meegen wird deutlich, was das Leben des Paters ins Heute übertragen bedeuten kann: „Mit Demut und Liebe kann man alles erreichen“, zitiert van Meegen den Seliggesprochenen. Daraus ergeben sich die Bodenständigkeit, der Mut zur Hilfe für andere und die Aufgabe, Menschen nicht vorzuverurteilen. Auch die Kommunikation im Sinne von Pater Philipp aus dem Jakobusbrief „Sei schnell im Hören und langsam im Reden“, zitiert der Geistliche. Und einen dritten Aspekt macht van Meegen in der Predigt auf: „Freude kann man nur bringen, wenn man selbst fröhlich ist“. Auch dies könne aus dem Leben des Paters gelernt werden. „Strahlen wir alle ein bisschen mehr Freundlichkeit aus“, lädt Pfarrer van Meegen die Gläubigen ein. Er betrachte das Fest der Seligsprechung als ein Fest der Demut und der Liebe, das eine Zeitenwende durch diese Lebenseinstellung hervorbringen könne. In der Weiterführung bedeutet das heute – und so drückt er es in aller Deutlichkeit aus: „Lassen Sie uns mit Demut und Liebe die Zukunft gestalten.“