Bischof Dr. Gebhard Fürst stellte Menschen, die aus dem österlichen Geist heraus leben, ins Zentrum seiner Predigt am Ostersonntag, 21. April, in der Konkathedrale St. Eberhard.
„An Ostern feiern wir, dass Gott seinen Sohn herausgerufen hat aus dem Grab. Er hat ihn hineingestellt in ein neues Leben. Durch die Taufe sind wir als Christen mithineingenommen in das neue Leben“, sagte der Bischof beim Hochfest zur Auferstehung des Herrn in Stuttgart. Österliche Menschen verharrten daher nicht in Strukturen, die Leben zerstören. Sie richteten vielmehr Menschen auf, die sich aufgegeben haben und die verzweifelt sind. Denn in unserer hochtechnisierten, hochentwickelten Welt gelinge es zwar - Gott sei Dank - viele Probleme mit menschlichen Mitteln zu lösen, doch blieben dunkle Erfahrungen wie Kriege, Krankheit, Hunger, Einsamkeit und der unausweichliche Tod bestehen.
Menschen, die aus dem österlichen Geist lebten, speisten Hungernde. „Sie geben Dürstenden zu trinken und wecken Hoffnungen bei Trauernden. Erlöste Menschen segnen Menschen, die an Leib und Seele leiden.“ Erlöste Menschen entwickelten Mut, die Stimme zu erheben gegen die Mächte der Angst und des Todes, die in unserer Welt leider vielfältig unterwegs sind. „Österliche Menschen geben sich hinein in diese Welt und gestalten das Leben, aus dem Geist der Auferstehung.“
Papst Franziskus habe davon gesprochen, dass er sich eine verbeulte Kirche wünscht, sagte der Bischof. Das bedeute eine Kirche, die sich nicht heraushält aus den dunklen Seiten der Welt. Christinnen und Christen gestalteten das Leben. „Ostern lädt uns ein, bereit zu sein, geschehen zu lassen, was Gott an uns wirken will: aufgeweckt und auferweckt zu leben“, betonte er. Denn: „Wie viel helles, lichtes und erlöstes Leben wird möglich, wenn wir als österliche Menschen glauben, leben und handeln“, schloss Bischof Fürst.
Talk am Dom
Dr. Ursula Wollasch und Dr. Christian Hermes diskutierten in Stuttgart über den angemessenen Umgang der Kirche mit der Queer-Community.
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