Als Domkapitular Heinz Detlef Stäps vor ihr steht und den Segen spendet, ist Annalena Wannack aufgeregt. "Aber es ist ein behütetes Gefühl, wenn man weiß, wen man alles hinter sich hat", erzählt die 19-Jährige aus Mühlhausen. Mitte August fliegt die Abiturientin für ein Jahr nach Tansania. Zur Aussendungsfeier mit 17 weiteren Freiwilligen in Rot an der Rot kommen ihre Eltern und ihr Bruder, aber auch Engagierte vom Samekreis aus Villingen-Schwenningen, ihrer Heimatstadt.
Same ist die Partnerdiözese der Schwenninger in Tansania. Vom Weltkirchlichen Friedensdienst hatte ihr ein Bekannter erzählt, der schon dort war. "Ich bin da im Hope Center, einer Einrichtung für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen", weiß Annalena. Ihre konkreten Aufgaben legen die Little Sisters of St. Francis vor Ort mit ihr fest. "Ich werde meinen Platz finden", ist die Jugendliche überzeugt, die in ihrer Kirchengemeinde bereits Krippenspiele mit Kindern angeleitet hatte.
Deutschland ist anders als gedacht
"Wir haben schon zwölf Jungen und drei Mädchen begleitet", berichtet Norbert Sindram vom Samekreis. "Nach Möglichkeit haben wir sie immer besucht und geschaut, wie es unseren Freiwilligen geht", ergänzt seine Frau Roswitha. Beide sind Annalenas Mentorenteam und kennen sie schon länger. Als Werner Hoos, ehemaliger Entwicklungshelfer in Tansania, Anfang der 1990er Jahre auf die Baar zog, bestanden die Kontakte nach Same bereits ein Jahrzehnt. Heute ist der Kirchengemeinderat Motor des lebendigen Austauschs zwischen den Kontinenten.