Kirche und Sport

Mit „Herzenssprechern" ins Ziel

Weil Kirche unterwegs und beweglich ist: Mitarbeitende und Unterstützer der TelefonSeelsorge Ulm/Neu-Ulm haben bei verschiedenen Distanzen des Einstein-Marathons mitgemacht. Foto: TelefonSeelsorge

Zuhören, mitdenken, trösten: TelefonSeelsorge ist immer da. Und außerdem auch gut unterwegs: Elf „Herzenssprecher" haben beim Einsteinlauf mitgemacht.

Es wuselte und wimmelte von Fitness. Mehrere Tausend Läuferinnen und Läufer waren unterwegs beim Einstein-Marathon, der zu den größten Laufevents im Süden Deutschlands zählt. „Oh, Telefonseelsorge – ist ja cool, dass die dabei sind“, rief ein Zuschauer, als Läufer mit ihren schicken lila Laufshirts an ihm vorbeikamen. Der Aufdruck „Herzenssprecher“ auf der Vorderseite der Shirts macht(e) neugierig; auf dem Rücken steht dann die „Auflösung“ des „Rätsels“: TelefonSeelsorge Ulm/Neu-Ulm und die Rufnummer 0800 111 0 111.

„Sichtbar zu sein, auch als Kirche“, die die TelefonSeelsorge zusammen mit der Evangelischen Kirche trägt, steht hinter der Teilnahme der elf Läuferinnen und Läufer, erklärt Miriam Sommer, die mit Claudia Köpf die TelefonSeelsorge Ulm/Neu-Ulm leitet. „Für uns ist das eine Möglichkeit zu informieren und zu zeigen, was Telefonseelsorge ist und dass wir Teil des Stadtlebens sind.“ Köpf steht mit ihrem Lastenrad im Zieleinlauf, feuert an – und steht Zuschauenden Rede und Antwort.

Ein großartiges Angebot unterstützen

„Ich laufe mit, weil das Angebot der TelefonSeelsorge niederschwellig ist und vielen Menschen in Not hilft. Das möchte ich gerne unterstützen“, sagt Clara, die zum lila Laufteam gehört. Und Lea ist dabei, „um auf dieses großartige Angebot aufmerksam zu machen, das auch für viele junge Menschen hilfreich sein kann“. Miriam hat außerdem auch „im Andenken an meinen Opa, der ein begeisterter Läufer war“, die Laufschuhe geschnürt.

Michael, der wie viele bei dieser bundesweiten ökumenischen Einrichtung ehrenamtlich engagiert ist, findet in gewisser Weise Parallelen zwischen dem, „was man auf einer Laufstrecke erleben kann“, und einem Anruf in der TelefonSeelsorge: „Gelingt der Start mit dem Anrufenden? Fühlt es sich kälter oder wärmer an? Wie entwickelt sich der (Gesprächs-)Verlauf? Fällt es mir schwer oder leicht mich darauf einzulassen? Wird es anstrengend, oder läuft es von alleine? Erreiche ich das Ziel (gemeinsam)? Was bleibt, wenn ich zurückschaue?“

Als Kirche hinausgehen und ansprechbar sein

Auf Halbmarathon, zehn und fünf Kilometer verteilten sich die „Herzenssprecher“, deren Laufshirts vom Dekanat Ehingen-Ulm mit gesponsert wurden. Die Arbeit selbst wird zu einem großen Teil aus Kirchensteuermitteln bezahlt. Auch die Stadt Ulm unterstützt dieses Engagement. Eine gute, eine wichtige Investition, findet Dekan Ulrich Kloos, der zusammen mit zwei Teammitgliedern über die Ziellinie der Zehn-Kilometer-Distanz gelaufen ist. „Ich finde, Kirche mit ihren Einrichtungen muss hinausgehen, sichtbar werden. Nur so sind wir für die Menschen persönlich ansprechbar. Die Telefonseelsorge ist dabei wirklich ein Aushängeschild im Blick auf seelsorgerliche Ansprechbarkeit, denn sie ist 24 Stunden an 7 Tagen erreichbar“, so Koos. „Und Kirche muss sich bewegen, nicht festsetzen. Laufen, einen ersten Schritt tun, sich auf den Weg machen, das muss auch körperlich eingeübt werden, damit sich geistig etwas bewegt.“

TelefonSeelsorge®

Die TelefonSeelsorge ist Tag und Nacht erreichbar, auch an Wochenenden und Feiertagen, unter diesen Nummern:

0800-1110111, 0800-1110222 und 116 123

Das Angebot gilt für alle, egal ob alt oder jung, ob Berufstätiger, Hausfrau, Auszubildende oder Rentner, ob evangelisch, katholisch, Angehörige einer anderen Glaubensgemeinschaft oder ohne Kirchenzugehörigkeit, und ist offen für alle Problembereiche und für alle Anrufenden in ihrer jeweiligen Situation.

Die TelefonSeelsorge wird von den beiden großen Kirchen in Deutschland getragen. Bundesweit besteht ein Netzwerk von 104 Stellen, die im Dachverband „TelefonSeelsorge® Deutschland e.V." zusammengeschlossen sind. In diesen Stellen arbeiten fast 300 festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und über 7700 ausgebildete Ehrenamtliche. Die anfallenden Gesprächsgebühren aus dem Festnetz übernimmt die Deutsche Telekom AG. Das Einzugsgebiet der TelefonSeelsorge Ulm/Neu-Ulm umfasst neben den genannten Städten auch die Landkreise Alb-Donau, Günzburg, Heidenheim, Neu-Ulm und Ostalb.

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