„Wenn wir mit Ignatius von Loyola Gelassenheit einüben, kommen wir um den schwierigen, fast schon philosophischen Begriff der Indifferenz nicht herum“, sagt der Theologe Dr. Wolfgang Steffel. „Etwas ist gleich-gültig, ohne Unterschied; gemessen am wichtigsten im Leben ist vieles dritt-, viert- oder auch fünftrangig.“ Was ist für Ignatius dieses Wichtigste? Es ist die Beziehung zu Gott, das Lob Gottes und die Liebe zu Gott: Alles meinem Gott zu Ehren. Gemessen an dieser Ausrichtung werde alles Andere auf seine richtige Bedeutung zurückgeführt, nämlich gar nicht von Bedeutung zu sein, erklärt Steffel. Für Ignatius berge diese Haltung im Glauben ein großes Potenzial an Freiheit.
Ignatius verwendet das Wort „Gelassenheit“ selten, aber dann meist im Zusammenhang mit der Dreifaltigkeit. Gelassenheit ist für ihn eine innere Regung, die durch die Andacht zum Vater, Sohn und Geist ausgelöst wird: ein „Verbleiben in einer großen geistlichen Gelassenheit“ oder eine „Entspannung in großer Gelassenheit“.
Dieser dritte Teil des Online-Glaubenskurses, der auch einzeln besucht werden kann, bildet den Abschluss dieser ignatianischen Reihe, die sich an spirituell Suchende wendet, die mitten im Alltag aufmerksamer für sich selbst und ihre Mitmenschen leben wollen.