Der Nikolaus hat Humor und spricht mit Kurpfälzer Einschlag. Klaus Konrad (65) hat schon Generationen von Horbern an den Tagen um den 6. Dezember mit kleinen Geschenken überrascht, und tut es noch immer gern. Vor allem in den katholischen Kindergärten, der Grundschule, manchmal schon bei der Kolpingfamilie und im Alten- und Pflegeheim Bischof Sproll ist er an den Tagen um den 6. Dezember verlässlich unterwegs. Mit viel Abstand und im Freien auch in diesem Jahr.
Das Bimmeln der großen Glocke ist weithin zu hören, wenn der Nikolaus sich bedächtigen Schrittes nähert. Dann leuchten die Augen, dann recken sich die Hälse, und manch ein Zwergle verfällt in freudig-schaurige Schockstarre. Dabei ist Knecht Ruprecht, der finstre Gehilfe des Heilige, niemals dabei. Der Nikolaus von heute hat in seinem goldenen Buch manches Mal zwar durchaus mahnende, aber immer nur gute Worte für die Menschen notiert.
Ein besonderer Namenspatron
25 Jahre Nikolaus, 30 Jahre Diakon in Horb. Ein Jahr voller Jubiläen. Dabei war für Klaus Konrad einst ein ganz anderer Weg vorgezeichnet. „Wie mein Namenspatron, der Heilige Nikolaus von Myra, sollte ich nach dem Wunsch des Pfarrer-Onkels nämlich Priester werden.“ Schon als Bub war Klaus Konrad in der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) in Ladenburg, einem kleinen Städtle in der Kurpfalz, engagiert. Er diente mit Begeisterung als Ministrant und wollte in die Fußstapfen des Onkels treten, der ihn als Pfarrer für Theologie, Pastoral und Liturgie zu begeistern wusste. „Nikolausbesuch und Namenstag: Der 6. Dezember war für mich immer ein ganz besonderer Tag.“