Kirche der Zukunft

Mit Mut und Zuversicht auf dem Weg

Beim Studientag des Diözesanrats standen intensive und richtungsweisende Informationen und Beratungen zum diözesanen Prozess „Kirche der Zukunft“ auf der Tagesordnung. Zu Beginn ein Stimmungsbild – wie fühlen sich die Rätinnen und Räte mitgenommen, wie ist die Teilhabe?. Foto: Ines Szuck

Am 18. Oktober traf sich das oberste gewählte Laiengremium der Diözese Rottenburg-Stuttgart auf der Liebfrauenhöhe in Ergenzingen zum Studientag.

Rückläufige Mitgliederzahlen, damit verbundene sinkende Kirchensteuereinnahmen, Kostensteigerungen und der Rückgang des Pastoralen Personals – die Diözese Rottenburg-Stuttgart steht vor großen Herausforderungen. Ebendiesen möchte sie sich gemeinsam mit allen Mitgliedern stellen und sich in eine positive und zukunftsfähige Richtung weiterentwickeln. Dazu hat Bischof Dr. Klaus Krämer gemeinsam mit dem Diözesanrat im Frühjahr 2025 den umfassenden Veränderungsprozess „Kirche der Zukunft“ angestoßen, der auf mehrere Jahre angelegt ist und verschiedene Projekte umfasst  – das erste grundlegende Projekt des Prozesses ist das Projekt „Seelsorge in neuen Strukturen“.

In seiner Junisitzung hatte der Diözesanrat bereits intensiv über die künftige Ausrichtung und Struktur der Ortskirche diskutiert und sich dann einstimmig dafür ausgesprochen, den von der Prozessleitung vorgestellten Weg weiterzugehen. Ziel des Studientages war nun, gerade mit Blick auf die Novembersitzung, nochmals intensiv über die relevanten Inhalte zu diskutieren sowie offene Fragen zu thematisieren und gegebenenfalls zur weiteren Klärung oder Beurteilung in Auftrag zu geben. „Um eine gute Grundlage für die Entscheidungen zu haben, die wir dann im November in der Diözesanratssitzung treffen werden“, betonte Bischof Dr. Klaus Krämer zu Beginn des Studientags. „Ich freue mich und bin gespannt auf den Austausch, die Beratungen und die Begegnungen mit Ihnen. Ich danke Ihnen schon jetzt für Ihre Beiträge, Ihre Rückmeldungen und Ihre Unterstützung in diesen für uns alle bewegenden Zeiten“.

Rege Teilnahme an Onlinebefragung zum Projekt „Seelsorge in neuen Strukturen“

Auch dieses Mal wurde nicht nur die Sitzordnung im Sinne einer Synodalen Kirche gestaltet, auch wurde der Tag mit synodalen Impulsen eingestimmt, sensibilisiert und begleitet.

Sehr erfreut zeigte sich Stefanie Oeben vom Prozess-Projekt-Leitungsteam über die rege Teilnahme an der Onlinebefragung. Insgesamt haben fast 1900 Menschen aus Haupt- und Ehrenamt teilgenommen, davon haben bislang rund 1100 die Umfrage komplett ausgefüllt. Das Ziel der Umfrage ist es, die Stimmung wahrzunehmen und zu sehen, was den Menschen in der Diözese wichtig ist, wo noch Klärungsbedarf besteht und wo noch intensiver informiert werden muss, um die Menschen auf dem Weg der Veränderung mitzunehmen. Bis Anfang November besteht noch die Möglichkeit, sich an der Onlinebefragung zu beteiligen und sich zu den diskutierten Modellen zu äußern.  

Neben der Prozessleitung berichteten auch Vertreterinnen und Vertreter aus den Kernteams und Themengruppen, sowie Mitarbeitende aus dem Bischöflichen Ordinariat über den aktuellen Sachstand im Projekt „Seelsorge in neuen Strukturen“. Durch das Projekt sollen künftig größere pastorale Räume entstehen, angepasst an städtische oder ländliche Gegebenheiten, sowohl pastoral tragfähig als auch administrativ effizient. Aber wie kommen Seelsorge und Strukturen zusammen, wie entsteht ein gutes Miteinander? Wie kann die Leitung in diesen neuen Strukturen aussehen, welche Leitungsmodelle sind nach CIC 517 § 2 möglich und denkbar – also Leitung in geteilter Verantwortung.

Nach den Kurzberichten konnten sich die Rätinnen und Räte dann nochmals in Form von Themeninseln intensiv mit den Verantwortlichen tiefgreifender austauschen, offene Fragen klären und ihre Anmerkungen und Ergänzungen einbringen.

Teilhabe versprochen und eingehalten

Bei seinem Resümee am Ende des Studientags zeigte sich Diözesanratssprecher Dr. Johannes Warmbrunn sehr zufrieden. Der Prozess "Kirche der Zukunft" schreite voran. Er sei dankbar, dass Bischof Krämer sein Versprechen, das er zu Beginn seiner Amtszeit gegeben, auch eingelöst habe – die Gremien und insbesondere den Diözesanrat, intensiv zu beteiligen. „Sie haben mich in den Steuerungskreis und andere Mitglieder in die zuständigen Gremien berufen. Wir waren also ständig sehr intensiv beteiligt. Sie haben immer wieder betont, dass Sie keine einsamen Entscheidungen treffen, sondern dass Sie uns immer beteiligen werden und letztlich auch den pastoralen Rat, den Sie entgegennehmen, ernst nehmen werden. Ich bin sehr zufrieden, nicht nur mit dem heutigen Tag, sondern auch mit den ganzen Vorgängen, die uns heute hierhergeführt und diesen Prozess begleitet haben. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir im November gemeinsam eine gute Entscheidung treffen können.“

Bischof Krämer bedankte sich für die intensiven und konstruktiven Beratungen, die in einer sehr ruhigen und respektvollen Atmosphäre stattfanden. Mit Blick in die Zukunft zeigte auch er sich zuversichtlich: „Ich glaube, uns ist es heute gelungen, aufeinander zu hören, alle Meinungen und Positionen gelten zu lassen, aber doch auch zu spüren, dass ein Konsens wächst und dass wir uns nicht auseinander, sondern aufeinander zu bewegen. Deshalb bin ich ganz zuversichtlich, dass es uns gelingen wird, im November die Eckpunkte unseres Zukunftsprozesses gemeinsam festzulegen.
Und dann geht die Arbeit erst richtig los, denn dann werden auch die Kirchengemeinden und Dekanate diskutieren, in welchen Raumschaften, in welchen Konstellationen sie künftig zusammenarbeiten und wie die Schwerpunkte der Pastoral in unserer Diözese aussehen werden, auch wie die Verwaltungsstrukturen neugestaltet werden können.“

Blick in die Zukunft

Damit die Rätinnen und Räte bis zur Novembersitzung weiter gut informiert sind, bietet die Prozessleitung im Vorfeld der Sitzung zwei Onlineveranstaltungen an – mit dabei sein werden Vertreter:innen aus dem Kernteam Raumschaft-Struktur-Leitung und Mitglieder des Steuerungskreises. Im Oktober geht es darum, Fragen zu erläutern oder zu vertiefen, die eventuell offengeblieben oder beim Rekapitulieren des Studientags noch aufgekommen sind. Im November gibt es mit Blick auf die Novembersitzung ein Update. Am 28. und 29. November wird das Gremium über die Rahmenbedingungen entscheiden, die dann ab 2026 in der Fläche umgesetzt werden sollen.

Weitere Informationen zum Prozess finden Sie unter: https://kirche-der-zukunft.drs.de/

Bischof Dr. Klaus Krämer und Diözesanratssprecher Dr. Johannes Warmbrunn zum Studientag

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