Bauprojekt

Mit Nudeln zu einer neuen Orgel

Modell der neuen Orgel

Ein Modell zeigt, wie die neue Orgel für die Weinsberger Kirche aussehen wird. Foto: DRS/Guzy

Die Kirche St. Josef wurde in der Nachkriegszeit gebaut. Nun, 70 Jahre später, steht eine Modernisierung an, bei der auch Teigwaren helfen sollen.

Dreh- und Angelpunkt ist die Orgel. Das jetzige Instrument muss ersetzt werden. „Es handelt sich um eine typische Orgel aus der Nachkriegszeit, sie ist nicht aus einem Guss“, erklärt Kirchenpfleger Wolfgang Greven. Vor etwa vier Jahren offenbarte ein Gutachten zahlreiche Defizite. Das zusammengestückelte Instrument zu reparieren, lohnt sich nicht. Daher bekommt die Kirche St. Josef Weinsberg (Landkreis Heilbronn) eine komplett neue Orgel.

Sie wird in der Werkstatt von Orgelbau Lenter in Großsachsenheim (Landkreis Ludwigsburg) entstehen. Ihren klanglichen Charakter ordnet Firmenchef Markus Lenter zwischen Barock und Frühromantik ein. Mit der Fertigstellung rechnet er für das Jahr 2023. Denn bis die Arbeiten mit der Konstruktion der Windladen starten können, werden noch einige Monate vergehen. Die Materialversorgung gerade beim Holz sei derzeit schwierig, berichtet Lenter.

Elektrik, Beleuchtung, Heizung

Das gibt der Kirchengemeinde Zeit, die Baustelle in der Kirche zu planen. Die neue Orgel verlangt einen Umbau der Empore. Die Elektrik passt auch nicht mehr. „Sie ist 70 Jahre alt“, sagt Greven. So denkt die Kirchengemeinde im Zuge des Orgelneubaus über eine Renovierung nach. Neben der Elektrik soll die Modernisierung eine neue Beleuchtung und ein neues Heiz- und Lüftungskonzept umfassen. Videotechnik für Gottesdienstaufzeichnungen steht ebenfalls auf der Liste.

Die Kirche St. Josef ist in der Nachkriegszeit entstanden, nachdem die Zahl der Katholikinnen und Katholiken in dem Ort angewachsen war. Im Jahr 1951 fand die Grundsteinlegung statt, 1952 – also vor fast 70 Jahren – die Einweihung.

Ideen für Werbeaktionen

Für die Orgel und die Renovierung geht Greven von ungefähr einer Million Euro aus. Er und Rolf Rampp, gewählter Vorsitzender des Kirchengemeinderats, setzen bei der Finanzierung auch auf die Unterstützung durch Förderer und Spender. Daher wollen sie auf das Vorhaben aufmerksam machen.

Eine erste Aktion läuft bereits: Gemeindereferentin Marianne Meyer verkauft seit einigen Monaten selbst gemachte Nudeln zugunsten der neuen Orgel. Als Nudel-Fan hat Meyer eine professionelle Maschine zuhause. Von ihrem Hobby profitiert nun die Kirchengemeinde. Meyer produziert immer mal wieder eine Ladung „Orgelnudeln“. Die abgepackten Teigwaren – Zusatz: „Gesegnete Mahlzeit“ – überzeugen eine wachsende Zahl an neugierigen Kostern, nicht nur innerhalb der Kirchengemeinde in Weinsberg. Da die Corona-Situation den Ideenraum derzeit einschränkt, sind Greven und Rampp froh über diese Möglichkeit, für die neue Orgel zu werben.

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