Ein Foto. 12 Männer und eine Frau, Therese Wieland. Die erste Ordinariatsrätin der Diözese Rottenburg-Stuttgart, die erste Frau in einem Männer-dominierten Gremium. Mit Sitz und vor allem mit Stimme. Das Bild zeigt die Sitzung des Bischöflichen Ordinariats in der personellen Zusammensetzung am 1. September 1992.
Die erste Ordianriatsrätin der westlichen Diözesen
„Die Herren hat es am Anfang schon gestört. Aber mir hat das nichts ausgemacht.“ Als Therese Wieland am 1. Mai 1992 von Walter Kasper, von 1989 bis 1999 Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, zur Ordinariatsrätin ernannt wurde, gab es für sie nur eine Bedingung: „Die Kollegen, die Herren, müssen mich akzeptieren“.
In dieser Zeit war sie die erste Frau in einer katholischen Kirchenleitung in Westdeutschland. „Bischof Kasper hat damals ein Zeichen gesetzt, indem er eine Frau in das höchste Gremium berufen hat. Mit Sitz und mit Stimme“. Da es bisher nur in den ehemaligen DDR-Diözesen solche Posten mit Frauen besetzt wurden, war es ein richtiger Fortschritt und ein Zeichen, dass auch in die Nachbardiözesen getragen werden sollte. „Auf meinen Dienstreisen und Terminen habe ich die Bischöfe immer wieder angefragt. Leider bekam ich immer nur die Antwort: Frau Wieland, zu uns passt einfach keine Frau. Zum Glück hat sich das heute geändert.“