Beim Einzug der ersten Schwestern sei vieles noch provisorisch gewesen, erinnerte Weihbischof Thomas Maria Renz an den 7. September 1924. Vor 100 Jahren begann mit 28 Schwestern aus zwei österreichischen Klöstern benediktinisches Leben in Kellenried. Der Weihbischof, der für die Ordensgemeinschaften in der Diözese Rottenburg-Stuttgart zuständig ist, Äbtissin Maria Regina Kuhn und die weiteren zehn derzeit noch in Kellenried lebenden Schwestern sowie viele geladene Gäste feierten das Jubiläum am Sonntag (8.September) mit einem Festgottesdienst und anschließendem Empfang vor dem Kloster.
In seiner Predigt lobte Renz den „Wagemut durch unverschämtes Gottvertrauen“, mit dem die Nonnen in Oberschwaben den Neuanfang meisterten. Sie seien überzeugt gewesen, nun „das von Gott erwählte Plätzchen gefunden“ zu haben, wie in der Chronik zu lesen sei. Der damalige Rottenburger Bischof Paul Wilhelm von Keppler habe der Ansiedlung des kontemplativen Frauenordens in Kellenried sofort zugestimmt und sei trotz seines bereits fortgeschrittenen Alters beim Einzug vor Ort gewesen. „Sie sind ein kostbarer Schatz für unsere Diözese“, bescheinigte der Weihbischof den Benediktinerinnen. Zur Feier waren neben Ehrengästen aus Politik und Gesellschaft auch die Leitungen sämtlicher Ordensgemeinschaften aus der Region gekommen.