Als Festgast spendete Domkapitular Dr. Klaus Krämer den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Silvesterritts den Segen mit dem Reliquiar des heiligen Papstes Silvester, der als Patron der Haustiere und für ein gutes neues Jahr verehrt wird. Reiterinnen und Reiter aus rund 20 Reitergruppen im Ostalbkreis kamen mit 181 Pferden nach Westhausen; viele Menschen aus der Region säumten die Straßen der 6000-Seelen-Gemeinde am Rande des Härtsfeldes während des Prozessionsrittes, bei dem die Silvesterkapelle dreimal angeritten wird.
Bei der Pilgermesse, die von der Silvesterkapelle in die Pfarrkirche St. Mauritius verlegt worden war, um mehr Gläubigen die Mitfeier zu ermöglichen, erinnerte Prälat Dr. Krämer an die Anfänge der Wallfahrt vor fast 400 Jahren. Mit Blick auf die Corona-Pandemie der vergangenen Jahre, den Krieg in der Ukraine und auf verschiedene Unwägbarkeiten, die die Menschen bange in die Zukunft schauen ließen, sagte der Prediger: Im Grunde genommen sei die Situation „heute nicht so grundverschieden wie die Situation vor 400 Jahren, als alles begann: Auch damals war es eine Zeit der Krise: eine große Tierseuche, eine Epidemie, die existenzbedrohend für die Menschen war; außerdem der Dreißigjährige Krieg, der eine unglaubliche Heimsuchung war.“