Wo vor Corona zahlreiche junge und jung gebliebene Menschen im Jugendhaus St. Norbert Kurse besucht oder ihre Freizeit verbracht haben, rücken demnächst die Handwerker an. Mit der Sanierung der Innenhoffassade soll auch ein neuer barrierefreier Personenaufzug angebaut werden, dessen Fundament bis zu vier Meter in die Tiefe reicht. Da der gesamte Klosterbezirk ein archäologisches Kulturdenkmal darstellt, beauftragte die Diözese Rottenburg-Stuttgart als Bauherr eine Untersuchung des Baugrunds.
Optisch präsentiert sich die Klosteranlage heute in barocker Pracht. Doch der Prämonstratenserorden ließ sich bereits 1126 an diesem Ort nieder. Brände, Plünderungen, Seuchen und ehrgeizige Pläne einiger Äbte sorgten in den folgenden Jahrhunderten für zahlreiche Neubau- und Umbauphasen. Diese seien teilweise noch im erhaltenen Baubestand des Klosters zu entdecken, erläutert Anja Seidel vom beauftragten Archäologie-Zentrum Günzburg. Sie ist dankbar, dass ihr die Diözese Karin Uetz als Expertin für Historische Bauforschung an die Seite stellte. Im Austausch mit ihr konnte Seidel ihre Funde datieren und einordnen.