Weltkirche

Moderne Sklaverei – nicht mit uns!

"Engel" Ioan Brstiak vor dem neuen missio-Truck auf der "Fair Handel" Messe in Stuttgart. Foto: Diözese Rottenburg-Stuttgart, Nelly Swiebocki-Kisling

Unter dem Motto "Eine Welt. Keine Sklaverei" wird der neue missio-Truck ab 4. April erstmalig auf der „Fair Handeln“ eingesetzt.

Ein starker Auftritt

Es ist Gründonnerstag und trotz des frühlingshaften Sonnenscheins weht ein eisiger Wind auf dem fast leeren Messeparkplatz in Stuttgart. Punkt 12 Uhr nähert sich ein LKW dem Tor, die Schranke öffnet sich für den Riesen und der neue missio-Truck fährt gemächlich bis zu seinem vorübergehenden Zielort in Halle 1. Noch ist die Halle so gut wie leer. Der Aufbau hat erst begonnen und vereinzelt liegen die Bauteile der einzelnen Messestände auf dem Hallenboden. Vom 4. bis 7. April findet hier die Internationale Messe für Fair Trade und global verantwortungsvolles Handeln statt. Der Gemeinschaftsstand der "Diözese Rottenburg-Stuttgart" (DRS, Aktion Hoffnung, Missio, BDKJ u.a.) mit der Nummer 1A80 bietet vier Tage lang ein vielfältiges Programm.

Die Diözese ist dabei!

Die Hauptabteilung Weltkirche der Diözese beteiligt sich gemeinsam mit mehreren Partnern an der Messe. Durchgehend informieren die Standteams zum Thema Weltkirche und Aktion Hoffnung. Der Messestand bietet eine der Stationen der Fair Handeln Rallye mit Quizfrage. Täglich um 12 Uhr findet ein gemeinsames Friedensgebet statt – die Welt braucht kleine, wirkungsvolle Gesten und auch größere Auftritte, wie etwa die des missio-Trucks mit dem aktuellen Motto "Eine Welt. Keine Sklaverei“. Ein wichtiges Thema, global, aber auch in Deutschland.

Die Lieferketten gehen uns etwas an

Ioan Brstiak, Betriebsseelsorger bei der Diözese und missio-Diözesanreferent überwacht an diesem kalten Gründonnerstag die korrekte Aufstellung des riesigen Lasters auf dem Messestand der Diözese. Er erklärt: „Ziel unserer Mission ist, die Menschen dafür zu sensibilisieren, dass unser Handeln in Deutschland globale Auswirkungen hat. Die Lieferketten gehen uns etwas an. Wir setzen uns für Menschenrechte und eine bessere Welt ein und unterstützen die Menschen dabei, sich von ausbeuterischen Systemen zu befreien.“

Der neue missio-Truck

Der missio-Truck 2024 ist der dritte Truck in der missio-Reihe, die vor über 10 Jahren im Rahmen der Aktion Schutzengel ins Leben gerufen wurde. Nach den Themen Aids und Flucht und Vertreibung lautet das diesjährige Motto "Eine Welt. Keine Sklaverei". Der Lastwagen beinhaltet eine fahrbare, multimediale Ausstellung. Fünf gestaltete Räume im Sattelanhänger laden auf der Messe und auch hinterher, wenn der Truck auf Deutschlandtournee geht, zu einer 25-minütigen Ausstellungsbegehung zum Thema "Moderne Sklaverei" ein. Der Truck kann kostenfrei von Schulen, städtischen und kirchlichen Gemeinden, Institutionen, Vereinen und Großbetrieben gebucht werden, die sich mit der Thematik der Lieferketten auseinandersetzen. Wie das geht, beschreibt Ioan Brstiak: „Wir promoten den Truck, der dann vor Ort über die Diözesanreferenten gebucht werden kann."

missio-Truck auch beim Katholikentag

Anfang März war der missio-Truck bereits in Nordrhein-Westfalen. Direkt nach der Messe in Stuttgart geht es weiter nach Bad Saulgau/ Biberach an der Riss an die Schulen. Es folgen Langenau und Remshalden. Beim Katholikentag wird er in Erfurt eingesetzt. Am 2. Oktobersonntag ist er zur Eröffnung des Monats der Weltmission wieder in der Diözese.

Konkrete Tipps gegen moderne Sklaverei

Ergänzend zur Ausstellung bietet missio ein 90-minütiges Unterrichtskonzept für Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse an. Thematisiert wird, wie moderne Sklaverei weltweit, aber auch in Deutschland, mit unserer Art zu leben zusammenhängt und was wir persönlich dagegen tun können. Dazu werden Originalobjekte  aus der Teeregion Assam (Nordost-Indien) gezeigt, neun Filme in Augmented Reality sowie viele weitere Filme beispielhaft zu den Themen wie Elektroschrott, Pflege, Fleisch, Kakao, Fußball-Weltmeisterschaften, Kreuzfahrt, Kleidung, Orangenanbau. An einem "Ideenautomaten" werden konkrete Tipps gegeben, wie sich die Besucherinnen und Besucher gegen Moderne Sklaverei engagieren können.

Das Himmelreich, auch auf Erden

Ioan Brstiak war nach seinem Theologiestudium in Fulda sieben Jahre als Missionar auf Zeit in Bolivien in der Jugendarbeit tätig. Er war für die Ökonomie des Hauses zuständig und hat das Seminar mit aufgebaut. Mit den Menschen vor Ort arbeitete er auf Augenhöhe zusammen. Seine Mission beschreibt er so: „Ich kann nicht die ganze Welt retten, aber ich kann dazu beitragen kann, dass es einem Menschen besser geht und dadurch vielleicht die Gesellschaft verändern.“ Das Motto „Eine Welt. Keine Sklaverei.“ hat für Brstiak einen tiefchristlichen Hintergrund. „Wir sind Teil der Schöpfung und dürfen schon deshalb unsere Mitmenschen nicht ausbeuten. Als Christen stehen wir an der Seite der Schwachen, der Ausgebeuteten, wir sind solidarisch und respektvoll und leben in geschwisterlicher Liebe zueinander, um das Himmelreich auch schon hier auf der Erde zu ermöglichen.“

Ab kommenden Donnerstag dürfen sich die Besucher auf der „Fair Handeln“ ein eigenes Bild vom missio-Truck machen und auch an den anderen spannenden Programmpunkten der Diözese teilnehmen.

Aus unserem Programm

Donnerstag, 4.4.2024

ab 19 Uhr: "Nacht der Sinne" am 4.4.24 mit Verkostung und Info zu Fairtrade Wein und Schokolade

Freitag, 5.4.2024

Schüler:innen-Tag mit dem BDKJ, den WELTfairÄNDERERn und mehr
13.30 Uhr: Aktion Hoffnung: "Bewusst handeln - die Masche mit den Altkleidern"; Bühne in Halle 1

Samstag, 6.4.2024

11 Uhr: Strategieentwicklungsteam der Diözese Rottenburg-Stuttgart
14 Uhr: Treffpunkt Faire Gemeinde (Anmeldung erforderlich)
14.30 Uhr Stammtisch Faire Jugendarbeit (Anmeldung erforderlich)
15 Uhr: Missio-Podium: "Faire Arbeit. Faires Handeln. Menschenrechte." Forumsbühne in Halle 1
15.30 Uhr: Kurzvortrag "Nachhaltig engagiert. Erfolgsgeschichten aus Fairen Gemeinden". Forumsbühne in Halle 1

Sonntag, 7.4.2024

11 Uhr: Ökumenischer Gottesdienst am 7.4.2024 im Foyer
14 Uhr: Großpuppen "Roxy & Gani" am 7.4.2024 nachmittags

Weitere Programmpunkte und Highlights sind in Planung!

Über die „Fair Handeln“

Deutschlands älteste und bedeutendste Fach- und Verbrauchermesse, bietet eine Plattform für faires und nachhaltiges Handeln in Wirtschaft, Mode, Finanzwesen, Tourismus und Entwicklungszusammenarbeit. Alle, die sich für entwicklungspolitisches Engagement und eine verantwortungsbewusste Lebensweise interessieren, finden hier Produkte und Ideen für eine gerechtere Zukunft auf unserem Planeten - von fair gehandelten Lebensmitteln und Kunsthandwerkartikeln über Future Fashion, Kaffeeverkostungen, Repair Cafés und Klimakompensation. Sie ist Treffpunkt für Engagierte und EntscheidungsträgerInnen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft und bietet ein attraktives Rahmenprogramm.

Messe-Zeiten:
Donnerstag: 14:00-22:00 Uhr
Freitag bis Sonntag: 9:00-18:00 Uhr

Unser Programm, die Themen und die Partner finden Sie hier!

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