Man kennt das - aus dem Kollegen- oder Freundeskreis, der Familie, vielleicht sogar aus dem eigenen Leben: Scheitern, Rückzug, Resignation; der eine spürt eine innere Trockenheit und Wüste, andere sind auf der Flucht, in ganz unterschiedlicher Form. Doch dann ist da plötzlich ein Anstoß, ein Wink oder ein Weckruf, der Veränderung bringt. Ein Fingerzeig Gottes? - Solche menschlichen Erfahrungen hat der junge Musiker und Komponist Lukas Hadinger in der Offenbarungssinfonie vertont.
„Das Thema sind Begegnungen von Gott und den Menschen im Alten Testament, in denen sich die Protagonisten in einer tiefen Lebenskrise befinden", erzählt Lukas Hadinger. „In dieser Krise offenbart sich Gott dem Menschen - jedes Mal in einer anderen Form - und ein psychischer Reifeprozess wird initiiert." Diese Menschen - etwa Jakob, Mose oder Elija - finden neuen Lebenssinn, schöpfen neue Kraft und können wieder aufstehen aus dem seelischen Tief und weiterleben. „Das sind sehr interessante Geschichten - uralt, aber bei näherer Betrachtung immer noch aktuell", findet Hadinger. Heute würden die Protagonisten vielleicht Jan, Mia oder Emma heißen.
Wie das klingt, lässt sich beim Frühjahrsprojekt der Jungen Philharmonie Ostwürttemberg (JPO) erleben. Das Projektorchester, das sich aus einer Auswahl der talentiertesten Musikerinnen und Musikern der Region Ostwürttemberg zusammensetzt, bringt Hadingers Offenbarungssinfonie zu Gehör. Viele der aktuell über 80 Mitglieder sind Schülerinnen und Schüler an einer der 14 kommunalen Musikschulen der Landkreise Ostalbkreis und Heidenheim.