Von Kindesbeinen an spielt Wolfgang Steffel die Mandoline und hat schon früh die berühmten Sonaten und Partiten für Violine solo von Johann Sebastian Bach auf die Mandoline übertragen. Deren drei Fugen repräsentieren, wie die Musikwissenschaft nachwies, die drei göttlichen Personen Vater, Sohn und Geist. Bach hat hier die besondere deutsche Tradition mehrstimmigen Violinspiels zu einem Gipfel motivischer Weite und programmatischer Geschlossenheit geführt. In dieser Zeit verarbeitete er den frühen Tod seiner Frau Maria Barbara. Führt der gesamte Weg des Werkes nicht durch Trauer und Leid in einen königlichen Tanz von Vater und Sohn im Festsaal des Geistes?
Weitere Fragmente, An-Spielungen und Splitter aus dem Schaffen Telemanns, Pisendels und Westhoffs sowie aus den Rosenkranzsonaten Bibers (auch „Mysteriensonaten“ genannt) fügen sich zu einem Mikrokosmos des Glaubens – nicht in sich geschlossen, sondern mit vielen Anschlussstellen und Resonanzräumen für die Hörer, die in das „mysterium trinitatis“ eintauchen können. Freiere Interludien geben geistliche Reflexionsmöglichkeiten zur je persönlichen Meditation. Volle Klangentfaltung dann in einer Bearbeitung der berühmten Air Bachs sowie von Sonaten Scarlattis.
Unser Video gibt einen Vorgeschmack auf das besondere Konzert mit dem „Instrument des Jahres 2023“.