Herrlich bunte Früchte auf den Chorraumstufen, Getreidekörner und Backwaren am Seitenaltar, blühende Pflanzen in schmucken Tonschalen und ein „Baum der Erkenntnis" vor dem Hochaltar - schöner und passender hätten die beiden Martinus-Kirchen in Eglingen und in Dunstelkingen als „Rahmen" für die Auszeichnung der Kirchengemeinden als „Faire Gemeinde" kaum sein können. Denn der Dank für die Gaben der Erde und das Bewusstsein für den Umgang mit der Schöpfung Gottes und für die Menschen, die Nahrung anbauen und Produkte herstellen, gehören zusammen, betonte Sylvia Hank, Projektleiterin der Diözese Rottenburg-Stuttgart, bei der Überreichung der Urkunde und einer Plakette: „Es geht darum, schöpfungsfreundlich und nachhaltig zu handeln sowohl bei uns als auch in den Ländern des Südens - und da ist Erntedank ein wunderbares Symbol."
Die Referentin „Faire Gemeinde und Ökofaire Beschaffung" in der Hauptabteilung Weltkirche des Bischöflichen Ordinariats erinnerte an die Enzyklika „Laudato si'" von 2015, in der Papst Franziskus die Verantwortung des Menschen innerhalb der Schöpfung betont und darauf hinweist, dass „die Klage der Armen" und die „Klage der Erde" nicht voneinander zu trennen seien. Die Schwester Erde „schreit auf wegen des Schadens, den wir ihr aufgrund des unverantwortlichen Gebrauchs und des Missbrauchs der Güter zufügen, die Gott in sie hineingelegt hat", zitierte sie aus der wegweisenden Schrift (LS 2). Es gelte nachzudenken, „wie wir umkehren können - in unserem privaten Bereich ebenso wie im politischen und wirtschaftlichen Handeln: als Einzelne, als Gemeinschaft der Kirche, als Gesellschaft". Das Engagement für eine Faire Gemeinde sei dafür „ein wichtiges Signal, das einlädt, aktiv zu werden und gemeinsam zur notwendigen Veränderung beizutragen", sagte Hank.