Wie eine Prinzessin thront sie auf dem Gipfel des Rechbergs: die Wallfahrtskirche St. Maria. Doch ist es nicht nur der majestätische Anblick, der diese Kirche zu einem besonderen Anziehungspunkt macht. Es sind die Wallfahrten dort oben, das gemeinsame Beten des Rosenkranzes, die Eucharistiefeier unter freiem Himmel. „Die Menschen suchen Ruhe und Einkehr nach einem langen Arbeitstag“, beschreibt Pfarrer Dr. Horst Walter. Gemeinsam mit Pfarrer Andreas Braun hat er unter anderem diese Nachtwallfahrt vor vier Jahren ins Leben gerufen, nach einem Vorbild aus Tirol in Österreich.
Mehrere Elemente machen die Nachtwallfahrten, die von Mai bis Oktober immer am 8. eines Monats stattfinden, zu einem sehr prägenden und emotionalen Erlebnis. Das beginnt bereits mit dem steilen Anstieg von Rechberg aus auf 707 über den Meeresspiegel. Der Fußweg führt durch schöne Wiesen und dichten Wald hinauf und gibt nach ca. 600 Metern den Blick frei auf die Marienwallfahrtskirche. Traumhaft. Weniger steil, dafür etwas länger ist der Fahrweg, der die Pilgerinnen und Pilger vorbei an der Burgruine Hohenrechberg zur Kirche bringt. „Wir bieten auch immer einen Shuttle-Service an“, erklärt Pfarrer Walter. Und den nehmen auch an diesem Donnerstag einige Menschen in Anspruch.