Der Nachwuchspreis wurde 1986 von Bischof Georg Moser gestiftet und wird alle zwei Jahre vergeben. Die Auszeichnung ist mit 2500 Euro dotiert und wird an Studierende verliehen, die in ihren Arbeiten einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der Kirchengeschichte des südwestdeutschen Raums, insbesondere der Diözese Rottenburg-Stuttgart, geleistet haben.
Bieg studierte am Historischen Institut der Universität Stuttgart das Fach Landesgeschichte bei Professor Sabine Holtz und beschäftigte sich in ihrer Masterarbeit mit Katholikinnen und Katholiken, die sich in den Oberämtern Ellwangen und Gmünd gegen katholische Aufklärung und württembergisches Staatskirchentum aufgelehnt haben. Dabei verwendete sie Quellen aus einer politisch wie kirchenhistorisch unruhigen Zeit: Die Archivalien stammen aus der Endzeit des Alten Reichs (1802/03) und reichen bis zur Revolution von 1848/1849.
Bieg arbeitet derzeit an ihrer Doktorarbeit und erweitert somit ihre Forschungen, die sie mit einer herausragenden Masterarbeit begonnen hatte. Somit entsteht wiederum eine neue Forschung, die das Wissen um die Geschichte der Diözese Rottenburg-Stuttgart erweitert.
Der Vorstand des diözesanen Geschichtsvereins ist für die Ausschreibung des Nachwuchspreises zuständig, bewertet die eingegangenen Abschlussarbeiten und wählt die qualitätsvollste aus, um sie Bischof Gebhard Fürst vorzuschlagen, der die Entscheidung über die Vergabe trifft. Die Preisverleihung erfolgt anlässlich des Studientags des Geschichtsvereins am Samstag, 26. Oktober, gegen 16 Uhrdurch Weihbischof Gerhard Schneider im Stift Urach. Die Nachwuchswissenschaftlerin wird anschließend Ergebnisse aus ihrer Arbeit vorstellen.
Der öffentliche Studientag beginnt um 10 Uhr im Residenzschloss Bad Urach und steht unter der Überschrift „Klöster im Mittelalter“. Ab 10.30 Uhr stehen dort zwei Vorträge auf dem Programm. Der erste Redner ist Professor Gert Melville aus Dresden. Der Mittelalterhistoriker gehört zu den führenden Forschern auf dem Gebiet der Ordensgeschichte. Sein Vortrag trägt den Titel „Perfektionierung. Der schmale Weg zum Erfolg klösterlichen Lebens im späten Mittelalter“.
Im Anschluss spricht Professorin Sabine Holtz. Sie berichtet aus ihrer langjährigen Forschungsarbeit zu vorreformatorischer Religiosität. Der Titel ihres Beitrags lautet: „Vielfalt und Vielgestaltigkeit spätmittelalterlicher Religiosität in und um Urach.“
Um Anmeldung wird gebeten via E-Mail an info(at)gv-drs.de oder per Telefon unter 07 11 / 97 91 44 21.