28. April 1944 - ein Bombenangriff während des Zweiten Weltkriegs legt die Nikolauskirche und die Altstadt von Friedrichshafen um sie herum in Schutt und Asche. Bilder aus dem Ukrainekrieg wecken bei den älteren Einheimischen bis heute traumatische Erinnerungen an diesen Tag. Wie durch ein kleines Wunder überlebte der Tabernakel den Feuersturm. Fritz Möhler hatte ihn geschaffen und erst zwei Jahre zuvor in der Stadtkirche aufgestellt. Er trägt die Aufschrift „Siehe, ich mache alles neu“. Der Bibelvers wird an St. Nikolaus Realität. Am 11. Oktober 1949 erhält der neue Altar seine Weihe und der Tabernakel bleibt.
Der markante Kirchturm, dessen Außenmauern stehen blieben, wird wiederhergestellt. Chorraum und Schiff erhalten eine schlichtere Form - wie danach auch die Häuser der Altstadt. In nur drei Jahren entsteht mit der neuen Nikolauskirche ein Hoffnungszeichen in der bis heute von Industrie und Wissenschaft geprägten Stadt am Bodensee. Die Katholische Kirche in Friedrichshafen würdigt die Altarweihe vor 75 Jahren mit einer Liturgischen Vesper und einem Vortrag des Historikers Dr. Hartmut Semmler am Freitag, 11. Oktober, ab 19.30 Uhr und einer Orchestermesse am Sonntag um 11 Uhr - jeweils in St. Nikolaus.