Jubiläum

Neuanfang im Oktober 1949

Außenansicht der Kirche vom Bodensee aus sowie der Tabernakel mit roter Beleuchtung.

Die Kirche St. Nikolaus und der Tabernakel von 1942 heute - Fotos: DRS/Waggershauser (l.)/Philip Heger (r.)

Vor 75 Jahren kehrte in die Kriegsruine der Friedrichshafener Nikolauskirche wieder liturgisches Leben zurück.

28. April 1944 - ein Bombenangriff während des Zweiten Weltkriegs legt die Nikolauskirche und die Altstadt von Friedrichshafen um sie herum in Schutt und Asche. Bilder aus dem Ukrainekrieg wecken bei den älteren Einheimischen bis heute traumatische Erinnerungen an diesen Tag. Wie durch ein kleines Wunder überlebte der Tabernakel den Feuersturm. Fritz Möhler hatte ihn geschaffen und erst zwei Jahre zuvor in der Stadtkirche aufgestellt. Er trägt die Aufschrift „Siehe, ich mache alles neu“. Der Bibelvers wird an St. Nikolaus Realität. Am 11. Oktober 1949 erhält der neue Altar seine Weihe und der Tabernakel bleibt.

Der markante Kirchturm, dessen Außenmauern stehen blieben, wird wiederhergestellt. Chorraum und Schiff erhalten eine schlichtere Form - wie danach auch die Häuser der Altstadt. In nur drei Jahren entsteht mit der neuen Nikolauskirche ein Hoffnungszeichen in der bis heute von Industrie und Wissenschaft geprägten Stadt am Bodensee. Die Katholische Kirche in Friedrichshafen würdigt die Altarweihe vor 75 Jahren mit einer Liturgischen Vesper und einem Vortrag des Historikers Dr. Hartmut Semmler am Freitag, 11. Oktober, ab 19.30 Uhr und einer Orchestermesse am Sonntag um 11 Uhr - jeweils in St. Nikolaus.

Ein weiteres Wunder der Nikolauskirche betrifft die vier alten Glocken. Um für Munitionszwecke eingeschmolzen zu werden, nahmen sie die Nazis aus dem Turm. Die Instrumente kehrten jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg unversehrt vom „Glockenfriedhof“ zurück. Die beiden großen Glocken goss Johan Schmeltz vor 250 Jahren in Biberach. Und den Namen des beliebten Heiligen aus Myra trägt die Nikolauskirche seit 700 Jahren. Zumindest findet sich in einer Urkunde aus dem Jahr 1325 eine Kapelle in Buchhorn - so hieß dieser Stadtteil früher - mit diesem Patrozinium. Die Veranstaltungen zum Dreifach-Jubiläum reichen bis ins nächste Jahr.

Weitere Veranstaltungen

Neben dem Gemeindefest zur Feier des Kirchenpatrons am 8. Dezember, musikalischen Höhepunkten am 10. und 17. November und einem weiteren Vortrag von Dr. Hartmut Semmler, dem ehemaliger wissenschaftlichen Mitarbeiter im Stadtarchiv, am 17. Januar, wird es am 7. Februar poetisch-philosophisch. Kurt Drechsel nimmt als versierter Germanist die Themen Zeit und Augenblick unter die Lupe. Weitere Informationen finden Sie hier.

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