Mit seinem Giraffenkuscheltier in der einen Hand und einem Tennisball in der anderen wirft der sechsjährige ukrainische Junge den gelben Ball Weihbischof Thomas Maria Renz zu. Vor gut zwei Wochen sind zwei ukrainische Frauen mit jeweils 2 Kindern bei dem Weihbischof eingezogen. „Ich freue mich sehr, dass zwei ukrainischen Flüchtlingsfamilien hier ein schönes neues Zuhause gefunden haben“, so der Weihbischof.
Er habe dem Bischöflichen Ordinariat (BO) die schon lange leerstehende Haushälterinnen-Wohnung in seinem Haus plus sein Gästezimmer für ukrainische Flüchtlinge zur Verfügung gestellt. Das BO hat die Wohnung mit drei Zimmern und Bad daraufhin an die Stadt Rottenburg vermietet. Seit dem 1. Mai hat also die Stadt Rottenburg diese Wohnung angemietet, aber erst jetzt wurden zwei ukrainische Frauen mit jeweils zwei Kindern in die Wohnung zugewiesen.
Ich freue mich sehr, dass zwei ukrainischen Flüchtlingsfamilien hier ein schönes neues Zuhause gefunden haben.
Weihbischof Thomas Maria Renz
Eine Mutter erzählt in einer Mischung aus Englisch und Ukrainisch, dass sie aus Odessa geflohen ist. Ihre Eltern und der Vater der Kinder sind dortgeblieben. Kischinau, Bukarest, Budapest, Salzburg, München, Frommenhausen – so viele Stationen innerhalb von sechs Tagen! In einem Lager in Sindelfingen, in dem 200 ukrainische Flüchtlinge untergebracht waren, haben die Kinder der beiden Frauen miteinander zu Spielen angefangen. So sind auch die Mütter ins Gespräch gekommen und haben sich angefreundet. Sie seien sehr glücklich darüber, dass sie zusammen in einem so großen und schönen Haus wohnen dürfen. Auch haben sie in Rottenburg beruflich bereits Fuß gefasst.
Der 14-jährige Junge konnte sich bereits auf Deutsch vorstellen. Alle vier Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren gehen in die Schule und lernen fleißig Deutsch. Sprachen in der Schule zu lernen macht dem Jugendlichen Spaß, er vermisst aber auch die Fächer Mathe und Physik.