Eine außergewöhnliche Kooperation zwischen Kommune und Diözese Rottenburg-Stuttgart bündelt Ziele und Kräfte für ein wohl einzigartiges Tourimusmarketingkonzept und verleiht Rottenburg am Neckar ein Alleinstellungsmerkmal in Baden-Württemberg.
Die Stadtverwaltung und das Bistum nehmen sich gemeinsam des „Jeckel-Areals“ in der Rottenburger Innenstadt an. Das traditionsreiche Ensemble mit dem bekannten früheren Haushaltswaren-Geschäft liegt genau in der Mitte zwischen dem Sitz der Diözese Rottenburg-Stuttgart und dem historischen Rathaus am Marktplatz in der Rottenburger Innenstadt. Daher liegt es nahe, dass beide Institutionen hier gemeinsam investieren – direkt gegenüber dem Dom St. Martin. Durch intensive Gespräche mit der Familie Jeckel ergibt sich nun die einzigartige Möglichkeit, an diesem stadtbildprägenden Ort ein Projekt von historischem Ausmaß zu realisieren. Die Kooperation zwischen Kirche und Kommune haben Vertreter:innen der Stadtverwaltung und der Diözese nun im Rahmen eines Pressegesprächs bekannt gegeben.
Anlaufpunkt für Touristen und Pilger
„Im Erdgeschoss wird unser Eigenbetrieb Wirtschaft Tourismus Gastronomie – kurz WTG – der Stadtverwaltung in enger Kooperation mit dem Bistum und Theo Buch einen Anlaufpunkt für Touristen und Pilger errichten“, so Oberbürgermeister Stephan Neher. Eine Citypastorale der katholischen und der evangelischen Kirchengemeinde ergänze das Angebot. In den oberen Stockwerken werden Büroräume des Eigenbetriebs WTG eingerichtet, der neben der neuen Einheit „Tourismus in der Bischofsstadt“ auch die bisherigen Stadtmarketingaktionen, Veranstaltungen und Citymanagementtätigkeiten konzipiert und umsetzt. Der Eigenbetrieb ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen und hat deutlich mehr Projekte umzusetzen als noch vor einiger Zeit. Auch der Eigenbetrieb Wohnbau Rottenburg am Neckar – kurz WBR – wächst rasant. Neben der Errichtung und Verwaltung des Jeckel-Areals ist der Eigenbetrieb in viele weitere Projekte in der Gesamtstadt involviert. Daher wird auch die WBR in die neuen Räumlichkeiten im Jeckel-Gebäude einziehen. Im rückwärtigen Bereich sowie direkt an die Obere Gasse angrenzend wird innenstadtnahes Wohnen realisiert.
Win-win-Situation für beide Seiten
Für Bischof Dr. Gebhard Fürst eröffnet die Kooperation zur Neugestaltung des Jeckel-Areals im Herzen Rottenburgs und direkt gegenüber dem Dom St. Martin eine Zukunftsperspektive, die er anlässlich des Pressegesprächs als Win-win-Situation für Stadt und Diözese beschrieb. „An einem ganz hervorragend gelegenen Ort endet ein langjähriger Leerstand. Es wird gebaut, denkmalgeschützte Gebäude werden grundlegend saniert und ein neues bauliches Ensemble wird das Stadtbild positiv beeinflussen und mit einem qualitativ hochwertigen Angebot zur Nutzung einladen“, sagte Fürst. „Als katholische Kirche tragen wir dazu bei, diesen Platz in der Innenstadt durch Sanierung und Neubau wiederzubeleben und unterstützen den künftigen Betrieb auch finanziell.“
Seinen aufrichtigen Dank für das Ermöglichen dieser Win-win-Situation sprach der Bischof der Familie Jeckel aus und sagte: „Aus vielen Vorgesprächen weiß ich, wie wichtig es der Familie war und ist, dass Stadt und Kirche bei der Verwirklichung dieses Projekts zusammenwirken. Umso mehr freut es mich heute, dass das Projekt in trockene Tücher kommt - gebaut und saniert werden kann.“