Neue Ständige Diakone für die Diözese

Weihbischof Renz weiht am Samstag in Stuttgart vier Männer

Durch Handauflegung und Gebet spendet Weihbischof Thomas Maria Renz am Samstag, 8. Juni, in der Stuttgarter Pfarrkirche St. Georg vier Männern die Diakonenweihe. Die Männer sind verheiratet und werden künftig als Ständige Diakone in der Diözese Rottenburg-Stuttgart tätig sein. Der feierliche Gottesdienst um 10.00 Uhr steht unter dem Leitwort: „Wen soll ich senden? Wer wird für uns gehen? Ich sagte: Hier bin ich, sende mich!“ (Jesaja 6,8). 
Die Weihe zum Ständigen Diakon erfolgt nach einer rund sieben- bis achtjährigen Vorbereitungszeit: Neben der dreieinhalb Jahre dauernden berufsbegleitenden Ausbildung sind theologische Studien sowie eine pastoral-praktische Ausbildung Voraussetzung für die Weihe. Ständige Diakone sind meist verheiratet und in der Diözese Rottenburg-Stuttgart in der Regel „im Zivilberuf“ und somit ehrenamtlich tätig. Zu den Aufgaben eines Ständigen Diakons gehört unter anderem der Dienst in der Liturgie (die Assistenz bei der Eucharistiefeier oder der Eheschließung, das Leiten von Beerdigungen, die Spende der Taufe etc.), der Dienst am Wort (zum Beispiel Predigtdienste) sowie der Dienst am Nächsten (besonders die Sorge um Notleidende sowie Alte und Kranke, nicht nur in der Gemeinde, sondern auch um am Rande Stehende). 
Geweiht werden:
Dr. Christian Handschuh (43) wurde in Biberach an der Riß geboren, er ist verheiratet und lebt zusammen mit seiner Frau und seinen drei Kindern in Tübingen. Nach dem Studium der Theologie, Anglistik und Geschichte in Tübingen hat er in Kirchengeschichte promoviert und bis 2018 in Köln als wissenschaftlicher Angestellter gearbeitet. Momentan habilitiert er sich in Eichstätt und arbeitet als Lehrstuhlvertreter für Kirchengeschichte an der Universität Passau. Nach seiner Weihe wird er als Diakon im Zivilberuf in der Kirchengemeinde St. Petrus in Tübingen-Lustnau tätig sein. 
Jens Kubat (48) wurde in Dresden geboren, er ist verheiratet und lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern in Lauffen am Neckar. Er zog 1990 nach Baden-Württemberg und gründete als gelernter Schreinermeister vor 16 Jahren einen eigenen Schreinerbetrieb. Er ist als ehrenamtlicher Richter am Arbeitsgericht Heilbronn tätig, sowie Mitglied der Prüfungskommission für das Schreinerhandwerk bei der Handwerkskammer Heilbronn. Er besucht seit über sechs Jahren regelmäßig Gefangene in der JVA in Stuttgart Stammheim. Nach seiner Weihe wird er als Diakon im Zivilberuf in der Kirchengemeinde St. Franziskus in Lauffen am Neckar tätig sein, einen Schwerpunkt möchte er bei der Trauerpastoral und im Beerdigungsdienst setzen. 
Dr. Michael Pope (56) wurde in Osnabrück geboren, er ist verheiratet und lebt seit 1995 mit seiner Frau und seiner Tochter in Stuttgart. Nach Jurastudium, Promotion in Freiburg und Referendariat in Niedersachsen arbeitete er in unterschiedlichen Bereichen der baden-württembergischen Landesverwaltung. Derzeit ist er als Referatsleiter im Innenministerium tätig. Er ist Absolvent der Führungsakademie des Landes. In seiner Kirchengemeinde Mariä Himmelfahrt in Stuttgart-Degerloch war er Kantor, Lektor, Kommunionhelfer und 2. Vorsitzender des Kirchengemeinderats. Nach seiner Weihe wird er als Diakon im Zivilberuf in der Kirchengemeinde Mariä Himmelfahrt in Stuttgart-Degerloch tätig sein. Im Mittelpunkt seines Diakonats soll die Einzelseelsorge für Kranke und Benachteiligte stehen sowie das Gespräch mit Menschen, die über die klassischen Angebote keinen Zugang mehr zur Kirche finden. 
Armin Kaupp (46) wurde in Schramberg geboren, er ist verheiratet und lebt gemeinsam mit seiner Frau und seinen drei Kindern in Lauterbach. In seiner Kirchengemeinde war er lange Zeit in vielfältiger Weise ehrenamtlich aktiv, unter anderem als Kirchengemeinderat und Katechet in der Vorbereitung von Jugendlichen auf das Sakrament der Firmung. Beruflich war der gelernte Handwerksmeister fast 20 Jahre Geschäftsführer des elterlichen Familienunternehmens ehe er 2015 zum Sozialamt des Landkreises Rottweil wechselte. Dort ist er für die Wohnsituation von geflüchteten Menschen mitverantwortlich. Nach seiner Weihe wird er als Diakon im Zivilberuf in der Kirchengemeinde St. Martinus in Dunningen tätig sein. 

Die weltweit ersten Ständigen Diakone wurden 1968 in den Diözesen Köln und Rottenburg geweiht. Über Jahrhunderte galt der Diakonat zuvor nur als Durchgangsstufe zum Priesteramt. Der Diakonat bildet seit der frühen Kirche zusammen mit Bischofs- und Priesteramt das eine kirchliche Amt insgesamt ab. Weltweit sind Diakone die am stärksten wachsende pastorale Berufsgruppe. 
Derzeit sind in der württembergischen Diözese rund 300 Diakone in der Seelsorge tätig. Deutschlandweit gibt es 3.300 Diakone (davon rund 2.400 Diakone im aktiven Dienst, 1.500 im Zivilberuf und 900 im Hauptberuf). Über 46.000 Diakone, großenteils verheiratete Männer, sind heute weltweit im Dienst, auf allen Kontinenten.

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