Eröffnung

Neuer Begegnungsort „Come In“ startet

Kripa Lamichhane steht vor dem großen Bücherregal im "Come In".

Projektmanagerin Kripa Lamichhane freut sich auf die Begegnungen im „Come In“ - Foto: Dietmar Lamichhane

Projektmanagerin Kripa Lamichhane ist für das Café, für soziale Angebote und das Gemeinschaftsbüro zuständig.

Als im April 2015 die Erde in Nepal gebebt und Tausende von Menschen unter Trümmern begraben hatte, kümmerte sich Kripa Lamichhane in sozialen Projekten um Betroffene in ihrer Heimat. In der Nacht von Freitag auf Samstag vergangener Woche erschütterte erneut ein heftiges Erdbeben das Land zwischen Indien und China. Die 33-Jährige lebt inzwischen in Unlingen und arbeitet als Projektmanagerin des offenen Begegnungsorts „Come In“ in der Riedlinger Altstadt, der am 10. November ab 15 Uhr zur Eröffnung in die Lange Straße 5 einlädt.

Mit ihren Landsleuten fühlt sich Kripa Lamichhane in diesen Tagen besonders verbunden. „Ich weiß von damals, was die Menschen in Nepal gerade durchmachen“, erklärt sie. Auch wenn ihre Familie wie viele andere aufgrund der unsicheren politischen Lage inzwischen im Ausland lebt, steht die studierte Anthropologin in engem Kontakt mit Freund:innen und Verwandten in der Katastrophenregion. Ihren deutschen Partner aus Oberschwaben lernte sie kennen, als dieser über Ingenieure ohne Grenzen beim Wiederaufbau vor acht Jahren in Nepal mithalf.

Ausgeschriebene Stelle passt genau

„Da muss ich mich unbedingt bewerben“, sagte Kripa Lamichhane zu ihrem Mann, als sie bei einem abendlichen Spaziergang durch Riedlingen eine Stellenausschreibung im Schaufenster entdeckte. Sie hatte schon für verschiedene soziale Organisationen gearbeitet und vor der Hochzeit und dem Umzug nach Deutschland in Australien ein Studium in Projektmanagement begonnen. In Kooperation mit dem K-Punkt Ländliche Entwicklung in Heiligkreuztal und dem Projekt Junge Erwachsene der Diözese Rottenburg-Stuttgart suchte der eingetragene Verein „Religion und mehr“ als Träger des „Come In“ für einen räumlichen und konzeptionellen Neustart in Riedlingen eine:n Projektmanager:in.

„Ich wollte immer etwas wissen über Kultur, Religion und weshalb wir Menschen sind, wie wir sind“, begründet Kripa Lamichhane ihr Studienfach Anthropologie. Diese Neugier bringt sie als Hindu auch in ihre neue Aufgabe mit. Gestartet war das „Come In“ 2017 in Biberach. Am neuen Standort, dessen Einrichtung Geflüchtete und Ehrenamtliche herstellten und einbauten, plant der Verein „Religion und mehr“ im kommenden Jahr wieder Gebete mit Menschen unterschiedlicher Religionen und Konfessionen. Neu ist der vom K-Punkt initiierte Co-Working-Space mit aktuell drei Plätzen, eine gemeinschaftliche Alternative zum Homeoffice mit schnellem Internetanschluss.

Auch junge Erwachsene im Blick

Die Projektmanagerin hat aber noch mehr Ideen. Ein Büchertauschregal steht bereits, ihr schwebt aber auch ein Treffen in englischer Sprache oder ein Repaircafé für Elektrogeräte vor. Dabei arbeitet Kripa Lamichhane gerne mit kirchlichen und anderen Organisationen zusammen. „Ich bin offen zu hören, was die Leute hier wollen“, formuliert sie ein Ziel des Eröffnungsnachmittags. Im Blick hat sie unter anderem junge Erwachsene, die sonst alleine zu Hause ins Handy schauen. „Das „Come In“ ist aber ein sozialer Raum, wo alle Menschen willkommen sind“, betont sie und freut sich auf viele Begegnungen. „Dabei kann Religion auch eine Brücke sein“, ergänzt Pater Alfred Tönnis, Vorsitzender des Trägervereins.

Infos

Am Freitag, 10. November, feiert das „Come In“ in der Langen Straße 5 beim Riedlinger Marktplatz von 15 bis 17 Uhr Eröffnung. Es soll Raum bieten für Kennenlernen, Vernetzung, soziale Angebote sowie interreligiöse Veranstaltungen und Gebete. Bei Kaffee, Kuchen und Snacks geht es um Ideen für die Zukunft des Begegnungsorts. Künftig soll das „Come In“ werktags von 10 bis 14 Uhr verbindlich geöffnet sein, aber nach Bedarf auch zu anderen Zeiten.  Einfach mal reinschauen ist ausdrücklich erwünscht. Weitere Informationen hier.

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