Wallfahrt

Ein Ort voller Mut und Zuversicht

Der vor der Kirche gelegene Kräutergarten fasziniert durch seine Vielfalt. Schwester Martina kommt hier gerne mit den Besuchern ins Gespräch. Bild: DRS/Gregor Moser

Foto: DRS/Moser

Der Wallfahrtsort Heiligenbronn im Waldachtal bekommt einen neuen Begegnungsraum. Der Umbau soll bereits Anfang 2021 beendet sein.

Am Wallfahrtsort Heiligenbronn im Landkreis Freudenstadt kündigt sich eine weitere Veränderung an. So ist es nicht nur Schwester Martina Küting, die dem beliebten Ausflugsziel nach dem Weggang der Franziskanerinnen Reinholda und Irmentrudis seit Mai ein neues Gesicht verleiht: Auch der für Heiligenbronn zuständige Pfarrer Anton Romer von der Seelsorgeeinheit Waldachtal/Pfalzgrafenweiler, hat eine Neuigkeit bekannt zu geben.

„Seit Jahren versuchen wir, in Heiligenbronn einen Begegnungsraum mit Toiletten zu verwirklichen“, sagt er. Jetzt könne das Bauprojekt im sogenannten Schwesternhaus beginnen – wenn auch viel kleiner, als ursprünglich angedacht. Aus der Kirchengemeinde heraus gebe es die Überlegung, dass es dort beispielsweise Angebote für Gruppen geben soll. „Aber was daraus wird, das wird sich zeigen“, sagt Romer. Er hoffe darauf, dass die Bauarbeiten bis Anfang 2021 abgeschlossen sein werden und stellt fest: „Sollte es früher sein, dann ist es uns recht.“

Die bauliche Neuerung passt zu den Plänen von Schwester Martina. In den sanierten Räumen, die dann auch einen behindertengerechten Zugang und neue Sanitäranlagen haben werden, möchte sie Begegnungen ermöglichen und mit den Besuchern zusammen die Tage gestalten. Dabei ist es ihr wichtig, den Wallfahrtsort gemeinsam mit den Menschen aus der Umgebung weiterzuentwickeln. „Ich glaube, die Zukunft von Heiligenbronn wird so sein, dass viele Menschen gemeinsam diesen Ort gestalten“, betont sie.

Die Voraussetzung dafür, dass Schwester Martina Heiligenbronn mit neuem Leben erfüllen konnte, schuf das Katholische Dekanat Freudenstadt, das von seiner ihm zur Verfügung stehenden 0,75-Profilstelle eine halbe Stelle nach Heiligenbronn gab, und die Bischof Moser-Stiftung, die, ebenfalls für fünf Jahre, eine weitere halbe Stelle hinzugab, sagt Dekanatsreferent Achim Wicker.

In den wenigen Wochen, in denen die aus dem Münsterland kommende Schwester mittlerweile im Schwarzwald lebt, hatte sie schon viele Begegnungen, die ihr Mut machten und Zuversicht gaben. „Die Menschen trinken an der Quelle, gehen in den Kräutergarten und in die Kirche.“ Und das, was sie in dieser Spanne von vielleicht einer halben Stunde im Austausch mit den Besuchern oftmals erlebt, lasse sie immer wieder den Geist Gottes spüren. Sie selbst, fährt sie fort, wolle offen für Entwicklungen sein. Seit vielen Jahren trage sie die Idee einer Kirche am Ort mit sich, die aus dem Evangelium heraus in Verbindung mit der Ortskirche lebt und sich den Bedürftigen zuwendet. Diese Idee möchte sie in Heiligenbronn mit Leben erfüllen.

Hintergrund

Der Wallfahrtsort Heiligenbronn im Waldachtal

Ab der Jahrtausendwende wurde Heiligenbronn, wo es früher ein durch Ordensschwestern aus Schramberg geführtes Heim für bis zu 150 Jungen, Waisen und Halbwaisen gab, von den Franziskanerinnen Reinholda und Irmentrudis als Wallfahrtsort bekannt gemacht. Eine wichtige Säule waren und sind dabei die vielbesuchten wöchentlichen Gottesdienste am Donnerstag und Sonntag in der Kirche „Zur Schmerzhaften Muttergottes“, die stets um 9 Uhr beginnen und auch in Zeiten der Corona-Pandemie in verkleinerter Form gefeiert werden. Den Wallfahrtsgottesdienst am Donnerstag hält in der Regel Pfarrer Anton Romer oder auch der emeritierte Weihbischof Johannes Kreidler. Den Sonntagsgottesdiensten stehen unterschiedliche Zelebranten vor – oftmals aus dem Bischöflichen Ordinariat in Rottenburg.

Mehr Informationen finden Sie hier:
Seelsorgeeinheit Waldachtal-Pfalzgrafenweiler
Dekanat Freudenstadt

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