Neuer Fahrradpilgerweg lädt zum Mitradeln ein

Meinradweg führt in vier Etappen von Rottenburg nach Einsiedeln / Benediktinermönche steigen zum Start in Rottenburg aufs Fahrrad

Am Montag, 6. Mai, wird Bischof Dr. Gebhard Fürst in Rottenburg einen neuen Fahrradpilgerweg mit dem Namen „Meinradweg“ eröffnen. Er  beginnt bei der Sülchenkirche, der Taufkirche des heiligen Meinrad, führt über die Erzabtei Beuron zum Weltkulturerbe Insel Reichenau und von dort über das Benediktinerkloster Fischingen zum größten Wallfahrtsort der Schweiz, dem Kloster Einsiedeln. 
Die Eröffnungsfeier beginnt um 10 Uhr mit einer Andacht in der Sülchenkirche. Ab 10.30 Uhr fällt nach der Enthüllung einer Meinrad-Statue von Bildhauer Ralf Ehmann dann der Startschuss für die erste Etappe nach Beuron. Drei Benediktinermönche aus Einsiedeln werden den Weg als Erste vom Anfang bis zum Ende befahren. Von Rottenburg bis nach Hechingen begleitet sie Weihbischof Matthäus Karrer sowie eine Schar von Fahrradfahrern aus der Region. Alle Interessierten sind herzlich zum Mitradeln eingeladen. Bischof Fürst wird den Fahrradfahrern den Reisesegen spenden. In Hechingen ist eine Einkehr beim Bildungshaus St. Luzen geplant. 
 
Die rund 275 Kilometer des Meinradwegs lassen sich in vier Tagesetappen meistern. Die erste Etappe nach Beuron lässt sich dabei durch eine Übernachtung in Hechingen aufteilen. Die zweite Etappe führt von Beuron an den Bodensee, wo die Stadt Radolfzell, das Kloster Hegne und die Insel Reichenau die Fahrradpilger erwartet. In der dritten Etappe geht es nach Konstanz mit seinem Münster und weiter über die Landesgrenze in den Schweizer Kanton Thurgau, zum Kloster Fischingen als Ziel. Die letzte Etappe von Fischingen nach Einsiedeln ist aufgrund von zwei Passhöhen dann die anspruchsvollste. Doch werden die Fahrradpilger auf der Hulftegg (954 m.ü.M.) und auf dem Etzelpass (950) mit wunderbaren Ausblicken belohnt. 
Der heilige Meinrad gilt als „Märtyrer der Gastfreundschaft“. So lädt der Meinradweg mit seinen Klöstern und Radwegkirchen ein, Gastfreundschaft zu erfahren. Anhand der mittelalterlichen Vita des Heiligen können sich die Radpilger mit spirituellen Themen auseinandersetzen: Meinrads Lebensstationen geben den Routenverlauf vor. Der Meinradweg möchte eine zeitgemäße Ergänzung der bestehenden Pilgerwege sein und an die reiche Pilgertradition anknüpfen, die in den beiden katholischen Bistümern Baden-Württembergs unter anderem auch durch den Martinusweg lebendig ist. Hinter dem Meinradweg steht ein Projektteam aus Mitarbeitenden der Diözese Rottenburg-Stuttgart, der Erzdiözese Freiburg i. Br. und dem Kloster Einsiedeln in der Schweiz. 

Zum Hintergrund: 

Meinrad wurde kurz vor 800 im Sülchgau bei Rottenburg geboren. Seine Eltern sandten ihn zur Ausbildung in die damals berühmte Klosterschule auf der Insel Reichenau, wo er später Priester und Mönch wurde. Abt Erlebald sandte den vorbildlichen Mönch als Lehrer in ein kleines Kloster am Zürichsee. Doch Meinrad verspürte eine große Sehnsucht nach einem Leben in Einsamkeit. Er zog als Einsiedler ans Südufer des Sees und um 835 schließlich in den „Finstern Wald“, wo er 26 Jahre lebte. Meinrad pflegte ein intensives Gebetsleben, war gastfreundlich und beschenkte die Armen, die ihn besuchten. Dabei war er vor allem ein großer Ratgeber. Am 21. Januar 861 suchten zwei Räuber den Einsiedler auf. Meinrad bewirtete beide gastfreundlich, doch wurde er von ihnen aus Habgier erschlagen. Der Leichnam Meinrads wurde auf die Reichenau gebracht und dort bestattet. Für die Weihe der zweiten Klosterkirche im Jahr 1039 kehrten seine Reliquien nach Einsiedeln zurück. 

Weitere Informationen: 

Ab Anfang Mai informiert eine Webseite über den Meinradweg: www.meinradweg.com. Bis dahin können Anfragen zum Meinradweg an Pater Philipp Steiner OSB gerichtet werden: p.philipp(at)kloster-einsiedeln.ch. 
Zusätzliches Pilgerangebot 
Bereits zwei Tage vor der Eröffnung des Meinradwegs können sich Interessierte am Pilgertag des Dekanats Rottenburg beteiligen. Dieser führt am Samstag, 4. Mai, von Hechingen St. Luzen nach Hirrlingen zu St. Martin. Start ist um 10.45 Uhr. Weitere Informationen hierzu gibt es bei Rolf Seeger, Beauftragter für den Martinusweg im Dekanat Rottenburg, Telefon 07472/22510, Email: rdseeger(at)web.de. Weitere Termine gibt es auf der Homepage der Martinusgmeinschaft unter: www.martinuswege.de/veranstaltungskalender.php

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