Das Dekanat Ludwigsburg bietet seit zwölf Jahren die Ausbildung zur Jugendbegleiterin bzw. zum Jugendbegleiter an. Im März startet ein neuer Kurs. Hierfür engagiert sich Kornelia Vonier-Hoffkamp. Als Referentin ist sie im Dekanat Ludwigsburg für den Bereich Kirche, Bildung und Schule zuständig und bildet in diesem Rahmen auch Jugendbegleiter aus. Im Gespräch erzählt sie uns über Hintergründe, Konzeption und Nutzen der Ausbildungsmodule.
Warum bietet die Kirche diesen Kurs an?
Vonier-Hoffkamp: Schule ist der Ort, an dem alle Kinder und Jugendlichen anzutreffen sind. Es geht darum, hier Kultur mitzugestalten. Die Kirche möchte einen Beitrag leisten, die Lehrkräfte, Schüler und auch Eltern zu unterstützen durch unterschiedlichste Angebote. Die Schulen sind sehr dankbar dafür. Es entstehen Beziehungen, die das soziale Gefüge im Ort stärken und den Kindern und Jugendlichen Perspektiven aufzeigen und Aktionen anbieten, die im normalen Schulalltag sonst untergehen würden.
Was genau sind Jugendbegleiter und was konkret tun sie?
Vonier-Hoffkamp: Jugendbegleiter und Jugendbegleiterinnen engagieren sich an einer definierten Schule und machen dort mittags ein Angebot für Schülerinnen und Schüler. Dies kann das eigene Hobby sein, aber auch Unterstützung bei den Hausaufgaben, der kirchliche Jahreskreis als Thema.
Gerade in der momentanen Situation haben sich viele ältere Jugendbegleiter und Jugendbegleiterinnen aufgrund des erhöhten Risikos aus der Schule zurückgezogen. Die Schulen haben großen Bedarf an Unterstützung.
An Schulen ohne Ganztagesbetrieb, können es kürzere Angebote sein, im Ganztagesbetrieb muss es ein verlässliches Angebot über den Zeitraum von zumindest einem halben Jahr sein. Dies kann aber auch durch ein Team von mehreren gelöst werden. Die Jugendbegleiter erhalten – abhängig von der jeweiligen Schule – eine Aufwandsentschädigung (+/- 10,00 € pro Stunde).
Wie ist der Kurs konzipiert?
Vonier-Hoffkamp: Der Kurs startet Ende März – gegebenenfalls digital. Er kann sowohl als Gesamtkurs als auch mit einzelnen Modulen besucht werden. Der Kurs endet mit einem vom Land Baden-Württemberg anerkannten Zertifikat. Bereits an der Schule engagierte Person können die Kosten über den Jugendbegleiter-Etat der Schulen finanziert bekommen. Und es ist durchaus denkbar, dass eine Kirchengemeinde finanziell unterstützt.
Für wen ist der Kurs interessant?
Vonier-Hoffkamp: Für Erwachsene, die Kinder und Jugendliche begleiten (wollen) und sich gerne mit und aufgrund ihres christlichen Menschenbildes in ihrer Schule vor Ort einbringen möchten. Durch spezialisierte Referentinnen und Referenten zu den unterschiedlichsten Themen bietet der Kurs eine breite Palette dessen, was hilfreich ist zu wissen über Pädagogik, Rechtliches, Kulturelles, Gruppendynamik, Motivation und Rolle, Kindeswohl, Erste Hilfe. Eine Teilnehmerin berichtete später, es sei ein schöner Kurs, um die Arbeit mit Kindern aus vielen verschiedenen Seiten zu beleuchten. Sie sei dankbar über die vielen Infos und noch mehr über den Spaß bei der Ausbildung!