Neuer Seelsorger für beliebte Marienwallfahrt

Hans Georg Schmolke wechselt von Stuttgart ins Kloster Ave Maria

Für den Marienwallfahrtsort „Ave Maria“ oberhalb von Deggingen im Kreis Göppingen, einem der beliebtesten Wallfahrtsorte der Diözese Rottenburg-Stuttgart, gibt es nach dem Weggang der Kapuziner-Patres im vergangenen Oktober einen neuen Seelsorger. Hans Georg Schmolke, der zuletzt zehn Jahre als Pfarrer in der Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-Ost wirkte, tritt dort seinen Dienst an.  Am Samstag führt ihn Weihbischof Thomas Maria Renz mit einem Gottesdienst in sein Amt ein.

Der Wallfahrtsort „Ave Maria“ schmiegt sich, malerisch gelegen, in das Waldgebiet oberhalb von Deggingen im Filstal. Nur wenige Tage nach seinem Umzug dorthin sagt Pfarrer Schmolke: „Es ist erstaunlich, wie viele Menschen von diesem Ort angezogen werden.“ An seinem ersten Samstag sei so schon frühmorgens die erste Pilgergruppe eingetroffen, die, begleitet von einer Blasmusikkapelle, zur Wallfahrtskirche kam. „Nachmittags folgten zwei Hochzeiten und die Feier einer silbernen Hochzeit.“ 
Dabei erfuhr Pfarrer Schmolke schon in Stuttgart, wie beliebt der Ort gerade bei Brautpaaren ist. Nachdem bekannt geworden war, dass er die Landeshauptstadt in Richtung Ave Maria verlassen würde, hätten ihm so viele Stuttgarter berichtet, dass sie einst in Ave Maria das Jawort gaben, erinnert sich der Pfarrer. 

Dabei ist es nicht allein die Wallfahrtskirche mit ihrem eindrucksvollen Hochaltar, der die Menschen seit langer Zeit zum Albaufstieg bei Deggingen zieht; es ist die Spiritualität, die von dem ganzen Ort ausgeht. Entlang eines Waldwegs, der den Hang hinter dem Kloster hinaufführt, stoßen die Besucher so auf einen Stationenweg, der zur Besinnung einlädt;  es gibt eine Lourdesgrotte und vorbei an einem Bachlauf gelangen die Besucher zu den Fundamenten einer romanischen Kapelle, die um das Jahr 1000 bei einer Wasserquelle errichtet wurde. Noch heute findet sich dort eine Kapelle und die Quelle, die schon in vorchristlicher Zeit von den Alemannen verehrt wurde, sagt Pfarrer Schmolke. Sie versorge das Kloster noch immer mit Wasser. Bekannt ist Ave Maria dabei auch für seine Motorradfahrer-Wallfahrt, die jährlich stattfindet. Berthold Bosch aus Mengen im Kreis Sigmaringen, der vor wenigen Tagen zusammen mit Familienangehörigen den Wallfahrtsort besuchte, beschreibt es so: „Die Schönheit der Kirche, die Aussicht und die Schönheit der Natur. Hier passt einfach alles zusammen.“

Weihbischof Renz, der im Vorjahr die Kapuziner aus Ave Maria verabschiedete, ist glücklich über die Neubesetzung. Mit dem 65-jährigen Schmolke sei eine „sehr gute Übergangslösung“ gefunden worden. So sei der Dienst des Pfarrers in Ave Maria bis zu dessen Ruhestand auf fünf Jahre angedacht und dies erlaube es, in aller Ruhe nach einer dauerhaften Lösung für den Wallfahrtsort zu suchen, an dem das pastorale und liturgische Angebot auch in Zukunft erhalten bleiben soll. Schmolke sei durch seine frühere Tätigkeit als Krankenhausseelsorger zudem sehr versiert in der Seelsorge, was ihm in der Begegnung mit Wallfahrern, die das Gespräch mit einem Geistlichen suchten, sehr zugute kommen wird, freut sich der Weihbischof.   

Hinweis: 

Der Einführungsgottesdienst für Pfarrer Hans Georg Schmolke mit Weihbischof Thomas Maria Renz beginnt am Samstag, 6. Juli, um 18 Uhr in Ave Maria.

Weitere Nachrichten

Kunst
Am 6. und 7. April startet das Kirchen-Kultur-Projekt "St. Maria als..." in die neue Saison.
Weiterlesen
Ostern
Welche Bedeutung das Rätschen hat und woher die Tradition kommt, erklären uns Dompfarrer Klaus Rennemann und die Oberministranten Johanna und Gregor.
Weiterlesen