Umwelt

Neues Förderprogramm für Solarstromerzeugung

Um bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen, unterstützt die Diözese nun Projekte auf kirchlichen Liegenschaften mit bis zu 9000 Euro pro Gebäude.

Um ihr Leitprinzip einer nachhaltigen und klimafreundlichen Entwicklung zu fördern, unterstützt die Diözese Rottenburg-Stuttgart fortan die Installation von Photovoltaik-Anlagen auf kirchlichen Liegenschaften in ihrem Gebiet mit bis zu 9.000 Euro pro Gebäude und mit maximal 18.000 Euro pro Kirchengemeinde. Pro Kilowattpeak (kWp) Anlagenleistung beträgt die Förderung 300 Euro.

Mit dieser und weiteren Maßnahmen beabsichtigt die Diözese, bis ins Jahr 2050, die vollständige Klimaneutralität in ihrem Zuständigkeitsbereich zu erreichen. Das bedeutet eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes um 85 Prozent, verglichen zum Jahr 2015. Der Fokus des neuen Programms liegt auf der Installation sowie in der Erweiterung bestehender Photovoltaik-Anlagen. Laut Vera Polcher-Wied, Klimaschutzmanagerin der Diözese aus dem Bischöflichen Bauamt Rottenburg, stehen insgesamt 380.000 Euro für den gewünschten Ausbau der Solarstromerzeugung zur Verfügung. „Eine Förderung ist solange möglich, bis die verfügbaren Mittel ausgeschöpft sind“, informiert Polcher-Wied.

Anlagenbau unter fachlicher Begleitung

Interessenten sollten beachten, dass der Zuschussantrag zusammen mit den Unterlagen im Rahmen des kirchenaufsichtsrechtlichen Genehmigungsverfahrens eingereicht werden muss. So soll sichergestellt werden, dass die Planung einer neuen Photovoltaik-Anlage fachlich durch die Architekten im Bischöflichen Bauamt sowie durch externe Planer begleitet wird.

Zusammen mit den bereits laufenden Klimaschutzaktivitäten der Diözese sollen durch das neue Förderprogramm „Photovoltaik“ die CO2 -Emissionen im Zuständigkeitsbereich der Diözese bereits bis ins Jahr 2025 um 25 Prozent gesenkt und möglichst viele Dächer kirchlicher Liegenschaften mit Anlagen zur Solarstromgewinnung ausgestattet werden, sagt Polcher-Wied. Diese seien technisch ausgereift und in ihrer Anschaffung preiswerter als in der Vergangenheit. Im Rahmen von umfangreicheren energetischen Gebäudesanierungen könne zudem eine Kombination mit Fördergeldern aus dem Nachhaltigkeitsfonds der Diözese interessant sein.

Potenzial ist noch nicht ausgeschöpft

Bezuschusst werden durch das neue Programm ab diesem Herbst unter anderem Anlagen auf Gemeinde- und Pfarrhäusern, Kindergärten und Verwaltungsgebäuden sowie auf Kirchen, insofern letztere nicht unter Denkmalschutz stehen. „Insgesamt gibt es derzeit rund 200 Photovoltaik-Anlagen auf kirchlichen Gebäuden in der Diözese.“ Und das Potenzial sei noch lange nicht ausgeschöpft, betont Polcher-Wied. Dabei müsse im Vorfeld einer Errichtung jedoch stets geprüft werden, ob die Dachflächen auch geeignet sind.

Prinzipiell besonders geeignet seien wegen der möglichen Eigennutzung des erzeugten Stroms Gebäude, die tagsüber einen hohen Stromverbrauch aufweisen, beispielsweise Kindergärten. Und im Zuge von Dachsanierungen sollten die Anlagen wenn möglich direkt mitgeplant werden, um Aufwand und Kosten zu senken, sagt die Klimaschutzmanagerin. Interessant sei auch die Kombination einer Photovoltaik-Anlage mit einer Wärmepumpe bei einer Heizungserneuerung und die Nutzung des erzeugten Solarstroms zum Laden von Elektroautos.

Die Klimaschutzziele der Diözese

Um ihre selbst gesteckten Klimaschutzziele zu erreichen, ist die Diözesanverwaltung in vielerlei Hinsicht aktiv. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Gebäuden in ihrem Zuständigkeitsbereich, die für 80 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich sind.

Allein rund 1,4 Millionen Euro stehen so für Heizungsoptimierungen und für den Austausch von Anlagenkomponenten, wie etwa ineffizienten Heizungspumpen, zur Verfügung. Ein weiterer Baustein für das Erreichen der Klimaschutzziele bildet die Umstellung auf eine energieeffizientere Beleuchtung, idealerweise in regelmäßig genutzten Räumlichkeiten der Kirchengemeinden. Im Mobilitätsbereich wird mitunter die Errichtung von Ladeinfrastruktur bezuschusst.

Für die Umsetzung zuständig sind zwei Klimaschutzmanager. Ihre Aufgabenpalette reicht von der Betreuung der Förderprogramme bis hin zur Schulung von „Kümmerern“ in Kirchengemeinden ab September 2020, die sich verstärkt für das CO2-Controlling einsetzen möchten.

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