Tod und Trauer

Neues Leitungsteam im TrauerZentrum in Degerloch

Juliane Löffler (li.) und Elena Stürmer (re.) bilden das neue Leitungsteam im TrauerZentrum Degerloch. Foto: Stadtdekanat Stuttgart

Juliane Löffler und Elena Stürmer wollen Trauer in der Stadt zum Thema machen.

Das TrauerZentrum in Degerloch hat mit Juliane Löffler und Elena Stürmer ein neues Leitungsteam. Die beiden haben sich vorgenommen, den kirchlichen Schwerpunktort in der Stadt bekannter zu machen. „Wir haben diesen wunderbaren Ort neben der Kirche Mariä Himmelfahrt, der für trauernde Menschen da ist, aber eben auch für Menschen, die beruflich mit Trauernden zu tun haben“, sagt Juliane Löffler, die Leiterin des TrauerZentums. Vom TrauerZentrum aus koordiniert werden schon jetzt 17 Trauergruppen, die sich an trauernde Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen wenden. Angeboten werden zudem Einzelbegleitungen für Menschen, die einen Verlust erlebt haben und Unterstützung suchen.

Angesiedelt ist das TrauerZentrum in dem Alten Pfarrhaus der Gemeinde Mariä Himmelfahrt direkt neben der Kirche und nur wenige Gehminuten vom Hospiz St. Martin entfernt. In dem umgebauten Pfarrhaus haben Juliane Löffler und Elena Stürmer ihre Büros eingerichtet. Die beiden sind seit 1. Juli ein Leitungsteam: Juliane Löffler, die aus der ambulanten Lebens- und Sterbebegleitung des Hospizes St. Martin kommt, hat die Leitung des TrauerZentrums übernommen, Elena Stürmer die Stellvertretung. Juliane Löffler bringt viel Erfahrung in der Hospizarbeit mit, zu der immer auch die Begleitung trauernder Angehöriger gehört. Die 37 Jahre alte Elena Stürmer hat zuletzt als Bildungsreferentin bei der Elisabeth-Kübler-Ross-Akademie gearbeitet, ihr thematischer Schwerpunkt war der Umgang mit Trauer. „In der Trauerarbeit geht es darum, den Menschen zurück ins Leben zu helfen. Das ist eine wichtige und sinnstiftende Arbeit“, so die 37-Jährige.

Raum zum Trauern

Im TrauerZentrum können Menschen ihre Trauer leben und sich mit anderen in Trauergruppen austauschen. Trauernde finden dort einen geschützten Rahmen und viele kompetente Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner. Es gibt Fortbildungen zum Thema Trauer, spirituelle Angebote und Räume für Vernetzungstreffen. „Wir sind da für Menschen in Trauer. Wir möchten uns aber auch als ein Zentrum etablieren, in dem sich Menschen fortbilden können, die beruflich immer wieder mit Abschieden und Trauer konfrontiert sind, zum Beispiel Pflegekräfte in Seniorenheimen, Erzieherinnen und Lehrer, aber auch Menschen in den Kirchengemeinden“, sagt Juliane Löffler. Entsprechende Formate sollen in den nächsten Monaten entwickelt werden.

Die beiden Frauen können sich auf ein hauptamtliches Team, aber auch auf viele Ehrenamtliche stützen. Allein in diesem Jahr sind über einen Ausbildungskurs in Trauerbegleitung zehn Frauen dazugekommen, die sich engagieren möchten. „Wir sind dabei mit allen zu klären, an welchen Stellen und in welchen Gruppen sie sich einbringen möchten“, sagt Elena Stürmer. Die Ehrenamtlichen haben insgesamt 80 Stunden kostenloser Weiterbildung rund um die Themen Trauer und Trauerbegleitung bekommen. „Wir können die 17 unterschiedlichen Trauergruppen nur anbieten, weil wir von vielen Ehrenamtlichen unterstützt werden. Oftmals sind dies Menschen, die selbst einen nahestehenden Menschen verloren haben und in einer Trauergruppe gute Erfahrungen gemacht haben, die sie weitergeben möchten“, sagt Juliane Löffler.

Siebzehn Trauergruppen

Zum festen Angebot des TrauerZentrums, das eng mit dem Hospiz St. Martin verzahnt ist, gehören die Trauergruppen, die sich an der jeweiligen Lebenssituation der Menschen orientieren. Angeboten werden zum Beispiel Trauergruppen für Verwitwete, für junge Menschen, für Kinder und für Jugendliche, aber auch Gruppen mit kreativen Schwerpunkten. „Wenn sich Trauernde bei uns melden, ist es unser Ziel, eine passende Trauergruppe zu vermitteln. Falls eine Gruppe nicht geht oder der Schmerz akut ist, machen wir auch Einzelbegleitung möglich“, erklärt Juliane Löffler. Die Teilnahme an den Trauergruppen genauso wie die Einzelbegleitung sind für die Betroffenen kostenfrei. „Die Trauerarbeit ist ein wichtiger Bereich, in dem sich die Stuttgarter Kirche engagiert und für Menschen mit ganz konkreten Unterstützungsangeboten da ist“, sagt die Leiterin des TrauerZentrums.

Zusätzlich zu den 17 Trauergruppen, die sich regelmäßig treffen, organisiert das TrauerZentrum Reisen für Trauernde und lädt im kommenden Herbst zu zwei besonderen Veranstaltungen: am Mittwoch, 25. Oktober, um 18 Uhr im TrauerZentrum zu einer Lesung mit der Autorin Theres Essmann aus ihrem Buch „Dünnes Eis“. Auf dem Programm steht zudem eine musikalisch bewegende Geschichte über eine Reise von und zu Gott in der evangelischen Versöhnungskirche in Degerloch mit Christine Lang-Genthner (Tanz) und Konstanze Fladt, die für Text und Klänge sorgt. Der Abend findet am Mittwoch, 8. November um 18 Uhr in der evangelischen Versöhnungskirche (Löwenstraße 116).

Hinweis

Alle Interessierten sind zudem am Montag, 16. Oktober, von 15 bis 17 Uhr zu einem Infonachmittag für alle trauernden Menschen eingeladen, die sich näher für die Angebote des TrauerZentrums interessieren.

Trauernde, die Unterstützung suchen, oder Menschen, die Fragen zum Thema Trauer haben, können sich an das TrauerZentrum in der Karl-Pfaff-Straße 48 wenden unter der Telefonnummer 0711/ 65 29 07-0 oder per E-Mail: trauer@hospiz-st-martin.de

Weitere Nachrichten

Caritasverband
Caritas unterstützt zugewanderte und geflüchtete Menschen, damit sie hier heimisch werden und ihren Beitrag zur Gesellschaft leisten können.
Weiterlesen
Weltsynode
Dr. Johannes Warmbrunn vom Katholiken- und Kirchensteuerrat und Weihbischof Matthäus Karrer zu den Ergebnissen der Weltbischofssynode.
Weiterlesen