Festival

„Nicht nur im Ich verharren“

Mit lebensnahen Impulsen verankerten Dekan Robert Kloker und die evangelische Dekanin Ursula Richter das Festivalthema „Vom Ich zum Wir“ im Alltag der Gottesdienstbesucher. Foto: Schwenk

„Vom Ich zum Wir“ – so lautet das Motto des diesjährigen Festivals Europäische Kirchenmusik in Schwäbisch Gmünd.

Das Festival ist in diesem Jahr durch die Corona-Pandemie stark eingeschränkt und es können nur wenige Veranstaltungen durchgeführt werden. Dennoch spürte man auch beim Eröffnungsgottesdienst unter freiem Himmel mit Dekan Robert Kloker und der evangelischen Dekanin Ursula Richter den Zusammenhalt der Festival-Freunde in der Musik und im Gebet.

„Sie geben unserem Festival Substanz und Tiefe“, sagte der Leiter des Festivals, Klaus Stemmler, am Ende des Gottesdienstes den Geistlichen und allen zu, die ihn gestaltet haben. Dazu gehören besonders die Scheuelberg Alpinhörner. Der einmalige Klang der Alphörner schmiegte sich in den Verlauf des Gottesdienstes ein, wohltuend und inspirierend. Auch der Gesang der beiden Kantoren Sebastian und Dominik Tobias, begleitet von einem kraftvoll am E-Piano aufspielenden Münsterorganisten Stephan Beck, unterstrich den besinnlichen Charakter des Abends.

Die Sprache der Musik

„Wir wollen nicht immer auf das Schlechte schauen“, sprach Dekan Kloker den rund 200 Anwesenden zu. Während des Corona-Shutdowns sei auch viel Gutes entstanden. Gute nachbarschaftliche Verhältnisse, Hilfsbereitschaft, Solidarität und Kreativität hätten sich einen Weg von Mensch zu Mensch auch unter den Kontaktbeschränkungen gebahnt. Die Sprache der Musik habe zum Beispiel in den Balkonkonzerten geholfen und vom „Ich zum Wir“ geführt.

Mit ganz lebensnahen Beispielen haben die beiden Dekane die Lesung „Gott zu Gast bei Abraham und Sarah“ (Gen 18, 1-15) ausgelegt. Das gegenseitige Zuhören könne liebevoll und tröstend, begeisternd und befreiend sein. Weiterführend richteten die Dekane den Blick auf Gott. „Unsere Sorgen können wir ernsthaft in Gottes Hand legen“, so Dekan Kloker. Er zitierte auch den berühmten Satz von Martin Luther King (1929-1968): „I have a dream“. Von einer friedlichen, gerechten, hoffnungsvollen Welt träume er heute, von einer Welt in der niemand nach einer Rasse beurteilt wird.

„Musik und Kunst ist heilsam und nährend“, ergänzte Dekanin Richter. Beide wünschten den Gottesdienstbesuchern ein Erleben der Musik im „Ich und Wir 2020“.

Weitere Programmpunkte des Festivals:

25. Juli 2020, 14 bis 22 Uhr, Heilig-Kreuz-Münster: Klang-Erlebnis „Multiple Voices – Spem in alium“

1. August 2020, 16 Uhr Marktplatz, 18 Uhr Stadtgarten: „Orchestra Street Music Afternoon & Serenade“

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