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Ochsenhausen hat wieder einen Pfarrer

beide Priester im weißen Messgewand halten gemeinsam einen Bund mit großen Kirchenschlüsseln.

Biberachs Dekan Stefan Ruf (r.) übergibt die Kirchenschlüssel der Seelsorgeeinheit St. Benedikt an Pfarrer Michael Schönball - Foto: SE St. Benedikt

"Das Reich Gottes ist nahe" - mit dieser Botschaft startet Michael Schönball in der Seelsorgeeinheit St. Benedikt.

Der Einzug mit zahlreichen Abordnungen der örtlichen Vereine und über 80 Ministrant:innen aus der ganzen Seelsorgeeinheit, die feierliche Kirchenmusik mit dem Projektchor - das passt zum neuen Pfarrer Michael Schönball. Der 33-Jährige kennt als Bad Wurzacher die oberschwäbischen Traditionen, war selbst Ministrant und ist begeisterter Kirchenmusiker. Als neuer Pfarrer - die Bestätigung des künftigen Bischofs Dr. Klaus Krämer vorausgesetzt - gab er sich und den Gläubigen am gestrigen Sonntagnachmittag in der Ochsenhausener Basilika St. Georg die zentrale biblische Aussage mit auf den Weg: „Das Reich Gottes ist nahe.“

Ausgehend vom Evangelium, in dem Jesus 72 Jünger aussendet, um vom nahen Reich Gottes zu erzählen, schlug Pfarrer Schönball in seiner Predigt den Bogen in „unsere heutige krisengeplagte Welt“. Da brauche es Boten, die „das Reich des himmlischen Friedens verkünden, den vielen zerstrittenen Beziehungen und Familien das Reich der Versöhnung, unserer so geplagten Schöpfung das Reich der Harmonie zwischen Mensch und Natur“. Gefordert seien hier nicht nur die Priester, von denen etliche mit ihm die Messe zur Amtseinführung feierten, sondern alle Christinnen und Christen.

Verbindung nach oben

Wie das gehen kann, erklärte der neue Pfarrer am Beispiel einer Musikbox. Sie melde sich mit „ready to connect“, also bereit für die Verbindung, bevor sie über Bluetooth den Kontakt zum Handy aufbaut. „Gott ist ready to connect, und seid ihr es bitte im Herzen auch“, bat Pfarrer Schönball, „weil dann kann seine Melodie des Friedens und der Liebe in eurem Leben erklingen.“ Seine eigene Verbindung zu Gott brachte der Geistliche im Glaubensbekenntnis zum Ausdruck. Danach geleitete ihn der Biberacher Dekan Stefan Ruf zu den liturgischen Orten, an denen er künftig Dienst tut, und übergab ihm symbolisch die Schlüssel der Kirchen.

Dekan Ruf gab seinem Mitbruder mit auf den Weg, genau hinzuhören, was den Menschen in Ochsenhausen, Erlenmoos, Mittelbuch, Steinhausen, Rottum und Bellamont wichtig ist, und den Mut, sich zusammen mit den Ehren- und Hauptamtlichen auf Neues einzulassen. Ochsenhausens Bürgermeister Philipp Bürkle betonte in seinem Grußwort die Musikalität des neuen Pfarrers und verriet, dass dieser bereits als Jugendlicher Priester werden wollte. Die beiden kennen sich schon lange und machten 2010 gemeinsam Abitur am Bad Wurzacher Salvatorkolleg.

Am Ball bleiben

Dekanatsreferent Robert Gerner griff eine weitere Passion Schönballs auf. Der schöne Fußball, den er ihm schenkte, könne beispielsweise bei den Ministranten zum Einsatz kommen. Mehrfach kam die Freude der Kirchengemeinden, ihrer Räte und des Pastoralteams zum Ausdruck, dass der neue Pfarrer nun da ist. Vorgänger Jochen Boos, der vor knapp einem Jahr Investitur feierte, verstarb ganz unerwartet im März. So galt ein besonderer Dank Pater Johannes-Baptist Schmid, Pfarrer der Seelsorgeeinheit Rot-Iller, und Dekan Ruf, die die erneute Vakanz als Administratoren überbrückten.

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