Drei Holzkreuze stehen aufrecht im Lichtkegel. Sie erinnern an die Darstellung der Kreuzigung Jesu inmitten der beiden Straftäter. Andere Kreuze liegen wie ein Trümmerhaufen übereinander auf schwarzen Tüchern. Dazwischen Texte, die von Leidsituationen heutiger Strafgefangener berichten. Sie hatten die Kruzifixe, die bei Beerdigungen an den Gräbern aufgerichtet werden, in der Schreinerei der Justizvollzugsanstalt Hinzistobel selbst hergestellt.
In der trüben Jahreszeit mit den Totengedenktagen gestalteten die Verantwortlichen von "Kirche in der Stadt" den Freiraum im nur sporadisch bestuhlten Schiff der Jodokskirche als Ort der Klage, des Leids und der Trauer. Bis zum 23. November sollen die Kreuze stehen bleiben. "Wir laden die Menschen ein, in die Kirche hereinzugehen, eigene Klagen aufzuschreiben und zu den Kreuzen zu legen oder in die Mauersteine zu stecken", erzählt Christine Mauch.