Kirchenmusik

Eine eigene Orgel für St. Klara

Die St.-Klara-Kirche an der Virchowstraße in Ulm hat eine neue Orgel. Am 26. März um 10 Uhr findet der Festgottesdienst zur Orgelweihe mit musikalischen Höhepunkten statt. Foto: DRS/Jerabek

Mit zwei Orgelprojekten hat die Seelsorgeeinheit „Suso-Gemeinden“ eine besondere Herausforderung gemeistert. Am 26. März ist Orgelweihe in St. Klara.

Vierzehn glänzende Pfeifen flankieren zwei Seiten eines Quaders und ragen darüber hinaus. Der Körper aus dunkel gebeiztem Holz korrespondiert mit den kleinen weißen, rechteckigen Erhebungen und Aussparungen in den geschwungenen Wänden der St.-Klara-Kirche: Auf der filigran wirkenden Empore von Ulms jüngstem Gotteshaus hat die „Königin" Platz genommen. Am fünften Fastensonntag erklingt die neue Orgel erstmals im Gottesdienst.

Das zweimanualige Instrument mit mechanischer Spiel- und Registertraktur hat sieben Register, ein achtes ist vorbereitet. „Ein vollausgebautes 8-Fuß-Register im Manual und ein 16-Fuß-Register im Pedal sorgen für das nötige Klangfundament", erklärt Ansgar Adamietz, Vorsitzender der Orgelfördervereins. „Italienische Registernamen spielen auf die Kirchenpatronin St. Klara von Assisi an" - Principale 8', Flauto 4', Ottava 4', Nazardo 2 ⅔', Flautino 2', Bourdone 8' und Contrabassi 16'. Gebaut wurde die Orgel von Firma Wiedenmann in Oberessendorf im Landkreis Biberach.

Sechzehn Jahre lang hat die Kirchengemeinde für diese und die Orgel in St. Maria Suso gespart. Weil beim Bau von St. Klara am oberen Esels­berg das Geld für eine Orgel fehlte, behalf man sich zunächst mit einem Clavinova, später kam eine Leihorgel zum Einsatz. Den Beschluss, gleichzeitig für zwei der vier Suso­gemeinden eine neue Orgel anzuschaffen, fasste der Kirchengemeinderat am 26. Juni 2007. Seitdem sammelt der Orgelförderverein Spenden und Erlöse aus Erbschaften und Veranstaltungen, organisiert Konzerte und Fundraising-Aktionen. 321.000 von 375.000 Euro, die für beide Instrumente veranschlagt wurden, sind schon zusammengekommen. Ansgar Adamietz, selbst passionierter Orgelspieler, hofft, dass die beiden Orgelweihen dem Spendenaufkommen nochmals einen Schub verleihen. So hofft man, dass möglichst viele der 366 Pfeifen einen Paten oder eine Patin bekommen.

Ein Orgelfest in St. Klara

Die erste der beiden neuen Orgeln wird am 26. März um 10 Uhr in einem Festgottesdienst in St. Klara an der Eselsbergsteige von Offizial Domkapitular Thomas Weißhaar geweiht. Der Projektchor sowie der Kinder- und Jugendchor St. Klara und Kirchenmusikerin Petra Elze gestalten den Gottesdienst musikalisch. Beim anschließenden Orgelfest gibt es neben Essen und Getränken die Möglichkeit, das Instrument mit Orgelbauer Holger Wiedenmann kennenzulernen.

Die zweite, etwas größere Orgel für St. Maria Suso wird am Pfingstsonntag, 28. Mai, von Weihbischof Dr. Gerhard Schneider geweiht. Bei dem zweimanualigen Instrument mit 23 Registern wurde ein Großteil der Pfeifen von der Vorgänger-Orgel, die sich insgesamt in einem desolaten Zustand befand, auf das neue Instrument übertragen. Diese Pfeifen wurden von Orgelbauer Gilbert Scharfe aus Ebersbach-Bünzwangen überarbeitet und neu zum Klingen gebracht. Mit weiteren neu gestalteten Registern ist die Orgel auf vielfältige Weise einsetzbar. Mit Blick auf verschiedene charmante Besonderheiten dieses Instruments hat der Ulmer Kirchenmusiker und Komponist Dr. Andreas Weil eine Messe für Chor und Orgel verfasst, die zur Orgelweihe erklingt.
Zur Einführung der neuen Orgel ist eine Reihe von Orgelkonzerten geplant, erstmals am 11. Juni um 18.30 Uhr.

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