Drei Chöre proben eigentlich im Gemeindezentrum der Stuttgarter Herz-Jesu-Kirche. Doch im Moment ist Pause, weil es saniert und umgebaut wird. Weil für den Umbau 75.000 Euro Spenden gesammelt werden sollen, erklingt nun vier Mal die Orgel in der katholischen Kirche zum Benefizkonzert, mit namhaften Organisten am Spieltisch.
Der Kinderchor, der Projektchor und der Philharmoniechor nutzen das katholische Gemeindehaus an der Schurwaldstraße für ihre Proben, erzählt Sebastian Neumann, der Kirchenmusiker der Gemeinde. Grund genug für den Musiker, beim Spendensammeln für die Gebäudesanierung kräftig anzupacken. Der Organist nutzte seine Kontakte, um eine Orgelkonzertreihe auf die Beine zu stellen, deren Erlös ganz der Umbaufinanzierung zugutekommt.
Martha Schuster war an mehreren Hochschulen tätig und spielte als Kirchenmusikdirektorin an der Stuttgarter Stiftskirche und nutzt heute die Rieger-Orgel in Herz Jesu als Unterrichtsinstrument. Der Rottenburger Domorganist Ruben Sturm ist Professor für Orgelliteraturspiel und Orgelimprovisation an der Hochschule für Kirchenmusik der Diözese Rottenburg-Stuttgart und war Sebastian Neumanns Lehrer. Der Stuttgarter Kontrabassist der Stuttgarter Philharmoniker und Organist Markus Gähler schließlich brachte seinen Kontakt Peter Kranefoed mit, der als Organist, Cembalist und Dirigent auf internationalem Parkett unterwegs ist.
Nicht nur die Spende für die Orgelmusik kommt dem Gemeindehaus zugute. Es werden jeweils auch Spendensteine zu 10 oder 20 Euro verkauft, die mit den Namen der Spender versehen werden und am Schluss der Aktion zu einem großen Mosaikbild im Kindergarten zusammengesetzt werden, der nach Abschluss der Sanierung ins Untergeschoss des Gebäudes einziehen wird. Außerdem gibt es Informationen zum Umbau. Dieser kostet insgesamt 4,35 Millionen Euro. Die Gemeinde Herz Jesu muss etwa 12 Prozent der Kosten aufbringen, also etwa eine halbe Million Euro. Dies sei nur zu stemmen, wenn 75.000 Euro an Spenden aufgebracht werden.
Sebastian Neumann ist gespannt auf die Konzertreihe. Denn das Besondere sei zum einen die Rieger-Orgel, die viele klangliche Möglichkeiten habe. Und weil jede Orgel anders ist und mit ihren Registern quasi ein ganzes Orchester ersetzen kann, sei es besonders interessant, was die einzelnen Organisten jeweils aus dem Instrument herausholen.