In Neckarsulm gibt es erstmals einen Osterweg. Er schildert die wichtigsten Ereignisse der Kar- und Ostertage, gibt Denkanstöße und bietet Anregungen für verschiedene Aktionen zum Thema. „Die Idee war, die Geschichte und Botschaft Jesu in die Stadt zu bringen“, sagt Theresia Berthold. Sie und Katharina Scharpff von der Kolpingsfamilie Neckarsulm haben sich dabei von anderen Osterwegen inspirieren lassen. „Wir wussten aber, dass wir das zu zweit nicht stemmen können“, erklärt Berthold. So brachten sie verschiedene Gruppen zusammen.
Gemeinsam ist ein ökumenischer Weg mit sechs Stationen entstanden. Den Startpunkt bildet das Kolpinghaus. Hier werden in dem großen Fenster Osterbräuche aus verschiedenen Ländern beschrieben. Auf der Wiese am Kolpinghaus kann der eine oder andere Brauch ausprobiert werden. Die Station soll auf diese Weise als niederschwelliger Einstieg in das Ostergeschehen dienen.
Die Gestaltung an der evangelischen Kirche thematisiert den Einzug Jesu in Jerusalem, wie Ulrike von Hochmeister von der evangelischen Gemeinde erklärt. Im Garten der Katholischen Fachschulen St. Martin symbolisieren ein Tisch und Stühle mit den Namen der einzelnen Apostel das letzte Abendmahl. Die Besucherinnen und Besucher können sich an den Tisch setzen. Tischgebete liegen aus.
Auferstehung auf dem Marktplatz
Der Garten der Klosterkirche verwandelt sich in den Garten Gethsemane. Dort können LED-Lichter als Gebetsanliegen in eine Mauer gesetzt werden. In der Klosterkirche findet sich wie jedes Jahr außerdem der Ostergarten: Egli-Figuren stellen die Passions- und Ostergeschichte nach. Im Pfarrgarten bei der St. Dionysius-Kirche geht es um die Kreuzigung.
Die letzte Station findet sich dann an zentraler Stelle: auf dem Marktplatz. „Uns war es wichtig, mit der Darstellung der Auferstehung auf den Marktplatz zu gehen, weil man dort viele Menschen erreicht“, sagt Scharpff. Drei zusammengestellte Hütten bilden dort die Situation des leeren Grabs nach. Unterstützung beim Aufstellen der Hütten kommt vom Bauhof. Die Stadt begrüße die Osterweg-Aktion, sagt Daniel Bürkle, zuständig für das Citymanagement. Für ihn ist es ein Beitrag zur Belebung der Innenstadt.
An den Stationen liegt ein Begleitheft aus. Darin sind die zugehörigen Bibelpassagen in leichter Sprache abgedruckt, wie Diakon Klaus Börger von der katholischen Gesamtkirchengemeinde Neckarsulm erklärt. An den einzelnen Stationen finden sich ebenfalls Bibeltexte und Denkanstöße für Erwachsene.