Ostern '21

Ostern mit allen Sinnen erfahren

Der Ostergarten mit biblischen Erzählfiguren in der Gemeinde Mariä Unbefleckte Empfängnis in Schnürpflingen macht das Passions- und Ostergeschehen plastisch. Das Bild zeigt den Ostersonntag: die Auferstehung Jesu. Foto: Kallfass

Mit Geschick und Fantasie haben Kinder in Schnürpflingen ihren ganz persönlichen „Ostergarten“ gestaltet – und Jesus auf seinem Weg begleitet.

Zwei Frauen begegnen einem Engel, der in weitem weißen Gewand und mit strahlendem Haar vor dem leeren Grab steht und beschwichtigend die Arme hebt. Ja, so mag man sich die Szene vorstellen, wie sie die Evangelisten von Jesu Auferstehung berichten. Mit biblischen Erzählfiguren hat das Kirchenschmuckteam der Gemeinde Mariä Unbefleckte Empfängnis in Schnürpflingen das Passions- und Ostergeschehen nachgestellt. Goldfliederzweige leuchten mit Osterglocken um die Wette, weiße und gelbe Primeln blühen feierlich in ihren hellgrünen Blumentöpfchen. Der „Ostergarten“ in der Kirche, zwischen Palmsonntag und Ostermontag täglich neu gestaltet, war Teil des Osterprojekts, das das Familien-Osternachtteam ins Leben gerufen hatte, damit Kinder und ihre Familien auch dann Ostern feiern konnten, wenn die Corona-Lage keine Präsenzgottesdienste erlaubt hätte.

Kleine biblische Welten

Eine Papiertüte voller Bastelmaterial bekam jedes Kind, um seinen ganz persönlichen Ostergarten zu gestalten. In einer stabilen Schachtel oder größeren Holzkiste oder an einem geschützten Plätzle im Freien zuhause – ausgelegt mit Naturmaterialien wie Moos, kleinen Steinen, Ästen und Rindenstücken – entstanden kleine biblische Welten. Und jeden Tag legten die Kinder einen Gegenstand hinein, der einen Aspekt des Passionsgeschehens symbolisierte: grüne Zweige für Palmsonntag, ein Geldsäckchen für den Verrat von Judas an Jesus, einen Hahn aus Papier als Zeichen der Verleugnung, eine Weintraube und ein kleines Stückchen Brot zur Erinnerung an das letzte Abendmahl, ein gebasteltes Kreuz…

Ein 50-seitiges Begleitheft lieferte Anregungen und Impulse, um die Heilige Woche bewusst zu erleben – ganz persönlich und in der Familie, aber doch in der Gemeinschaft der Kirchengemeinde, wie es im Vorwort heißt. Denn jeden Tag waren die Kinder eingeladen, in der Kirche vorbeizuschauen, um sich vom großen Ostergarten inspirieren zu lassen. Immer war es spannend zu entdecken, wie sich die Szene verändert hat. Ein Holzschwert und ein Strick symbolisierten Jesu Gefangennahme, ein kleines Kissen mit Nägeln und eine Dornenkrone das Leiden, das leere Grab mit dem zusammengelegten Leinentuch die Auferstehung.

Mit allen Sinnen erfahrbar

Was an den jeweiligen Tagen der Heiligen Woche gedacht und gefeiert wird, sollte mit allen Sinnen erfahrbar werden – tasten, riechen, schmecken, hören und sehen. Für jeden Tag hielt das Begleitbuch deshalb einen kurzen Impuls, ein Gebet und einen Bibeltext bereit, Wissenswertes zum Tag, eine Mitmachaktion – etwa das Gestalten einer Osterkerze, das Basteln eines Leporellos oder ein Backrezept. Mittels QR-Code konnten sich die Kinder einen kurzen biblischen Videoclip ansehen oder ein Lied anhören und nachsingen. Im Kreise der Familie galt es, das biblische Geschehen mit dem eigenen Leben in Beziehung zu setzen oder kreativ zu vertiefen.

Am Ostersonntag wurden die kleinen Ostergärten gesegnet. Und auch eine Osterüberraschung hatte das Team für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorbereitet. 76 Kinder und ihre Familien haben mitgemacht und auf diese Weise die Karwoche und das Osterfest in besonderer Weise begangen - und sicher den einen oder anderen Impuls für den Alltag mitgenommen.

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