Unter der Überschrift „adoratio – Der schwarze König an der Krippe“ startet das Diözesanmuseum Rottenburg am Samstag, 4. Dezember, eine neue Ausstellungsreihe mit dem Titel „Interventionen“. Laut Museumsleiterin Dr. Melanie Prange soll zeitgenössische Kunst darin in den Dialog mit den Werken der Dauerausstellung eintreten und zur Beschäftigung mit Fragen der Zeit einladen.
In der ersten „Intervention“, die bis zum 2. Februar nächsten Jahres zu sehen ist, zeigt das Diözesanmuseum das 1948 entstandene Gemälde „Anbetung der Könige“ von Otto Dix, eine Leihgabe des Museums am Dom in Würzburg. Diesem Werk des 20. Jahrhunderts gegenübergestellt werden sechs Kunstwerke des Spätmittelalters und des Barocks.
Laut Dr. Daniela Blum, die die Reihe mit konzipiert hat, wird anhand des schwarzen Königs Kolonialismus und Imperialismus als schwieriges Erbe in der Kunst thematisiert. „Dabei lenkt die neue Ausstellung den Blick der Betrachterinnen und Betrachter auf die Offenheit und auf die, die ganze Welt mit ihren Menschen einschließende Weihnachtsgeschichte“, sagt Dr. Blum und fügt an: „Die biblische Sternsinger-Erzählung, die alle Grenzen übersteigen und die Menschen auf der ganzen Welt einbeziehen will, ist ja das genaue Gegenteil von Rassismus.“
Umfangreiches Begleitprogramm geplant
Passend zu diesem Gedanken werde den Besuchern in den kommenden Wochen ein umfangreiches Begleitprogramm mit fünf Veranstaltungen geboten. Den Auftakt dazu macht Privatdozent Dr. Christoph Mauntel aus Tübingen, der am Donnerstag, 6. Januar 2022, einen Vortrag mit dem Titel „Die Heiligen Drei Könige und die Anordnung der Welt im Mittelalter“ hält. Beginn ist um 15 Uhr.
Am Samstag, 8. Januar 2022, lädt Judith Welsch-Körntgen aus Stuttgart dann Kinder im Alter von acht bis elf Jahren dazu ein, sich ab 14 Uhr mit der biblischen Geschichte von den drei Magiern zu beschäftigen, dabei so manches Rätsel zu lösen und gemeinsam eine Krone zu basteln.
Dr. Sebastian Pittl aus Tübingen setzt das Angebot am Dienstag, 11. Januar 2022, ab 19 Uhr mit einem Vortrag sowie der Einladung zu einem anschließenden Gespräch fort. Dabei soll es eine kritische Einführung in das Feld der postkolonialen Theorien geben, deren Relevanz für die Gegenwart diskutiert und der Frage nachgegangen werden, was das alles mit den Heiligen Drei Königen zu tun hat.
Als vorletzten Termin des Begleitprogramms lädt am Donnerstag, 20. Januar 2022, Judith Welsch-Körntgen ab 15 Uhr zu einem Frauengespräch mit der Überschrift „Caspar, Melchior und Balthasar? Von den Sterndeutern und ihrer Geschichte“ ein, bevor am Sonntag, 30. Januar 2022, um 15 Uhr der Vortrag „Die Heiligen Drei Könige und die Sternsinger“ von Domkapitular Prälat Dr. Klaus Krämer das Programm beschließt. Dr. Krämer ist ehemaliger Präsident von missio Aachen sowie des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“ und bringt seine Perspektive auf die aktuelle Debatte um die Heiligen Drei Könige ein. Im Anschluss dazu gibt es die Einladung an die Besucherinnen und Besucher zum Gesprächsaustausch, in den auch Pfarrer Gonzaga Lutwama Mayanja seine afrikanische Perspektive einbringt.
Änderungen werden über die Internetseite bekanntgegeben
Falls es pandemiebedingt zu Änderungen im Programm kommt, werden diese auf der Homepage des Museums rechtzeitig bekannt gegeben.
Interessierte werden gebeten, sich für alle Veranstaltungen vorab via Mail an museum(at)bo.drs.de oder unter Telefon 0 74 72 / 92 21 80 / -82 anzumelden.