Mitte März gab es durch den Corona-Shutdown plötzlich keine gemeinsamen Gottesdienste in der Kirche mehr. Mit "Zuhause Gottesdienst feiern" reagierte die Diözese Rottenburg-Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem Bistum Speyer und der Erzdiözese Freiburg sehr früh. Bereits für den 22. März gab es die Vorlage für einen "Hausgottesdienst" als Alternative zu Live-Streams und Fernsehübertragungen. Am 26. Juli, dem 17. Sonntag im Jahreskreis, wird nun die letzte Ausgabe erscheinen. Margret Schäfer-Krebs, Mitautorin der Reihe, blickt nach über 90 Gottesdienstvorlagen zurück.
Schon zum ersten Sonntag nach dem Shutdown konnten Sie ein Gottesdienstmodell anbieten, das von jedem Zuhause umgesetzt werden kann. Für den nächsten Sonntag gab es zusätzlich eine Version für Familien mit jüngeren Kindern und eine für alleinlebende Menschen. Wie haben Sie das so schnell geschafft?
MARGRET SCHÄFER-KREBS: Obwohl natürlich niemand mit der Pandemie rechnen konnte, traf es uns nicht unvorbereitet. Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus der Erzdiözese Freiburg und dem Bistum Speyer war für die Fasten- und Osterzeit ein Projekt geplant, das die Meditation über einen Bibeltext und die sonntägliche Liturgie miteinander verbindet. Das Projekt war besonders für kleine Gruppen von sechs bis 20 Personen gedacht. Unabhängig davon war ich schon länger auf der Suche nach einer Feiergestalt für eine Wort-Gottes-Feier, zu der sich nur wenige Personen einfinden.
Und sie fanden eine?
Ich stieß auf die Gottesdienstform der ökumenischen Kommunität von Iona auf den Hebriden bei Schottland. Dieses Modell ist durchweg dialogisch aufgebaut und gerade für kleinere Gruppen intensiver im Erleben. Die Grundidee von Iona habe ich auf die sonntägliche Wort-Gottes-Feier übertragen. Heraus kam ein Gottesdienst in Form von Dialogen und Wechselgebeten, darin integriert die biblischen Lesungen des Tages.
Das klingt kompliziert.
Die üblichen Angebote von Gottesdienstvorlagen richten sich primär an Hauptberufliche. Die Vorlagen für die Hausgottesdienste sollten aber niederschwellig sein und von jedem Gläubigen umgesetzt werden können.