Prälat Dr. Klaus Krämer, der von Papst Franziskus am 2. Oktober 2024 zum neuen Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart ernannt wurde, hat am Donnerstag, 21. November 2024, im Stuttgarter Staatsministerium das Treueversprechen vor Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann abgelegt.
Gemeinsamer Einsatz für das Wohl aller Menschen
„Ich freue mich darauf, die gute Zusammenarbeit mit der Landesregierung fortzusetzen und kann dies mit voller Überzeugung auch für die vielen Männer und Frauen sagen, die mich in unserer Diözese auf allen Ebenen mit großem Engagement und hoher Sachkompetenz unterstützen. Wir wollen uns gemeinsam für das Wohl aller Menschen unseres Landes einsetzen. Dazu gebe ich Ihnen heute mein Wort,“ sagte der designierte Bischof Dr. Klaus Krämer in seiner Ansprache vor Unterzeichnung der entsprechenden eidesstattlichen Erklärung.
Kultur des Miteinanders und der Kooperation
„Als Kirche bringen wir uns ein in die verschiedensten Lebensbereiche unserer Gesellschaft: in den Schul- und Bildungsbereich, durch ein vielfältiges soziales und diakonisches Engagement, auf den verschiedensten Feldern des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens. Wir tun dies in enger ökumenischer Verbundenheit und wir stehen in regelmäßigem Austausch und kontinuierlicher Abstimmung mit der Landesregierung und den ihr nachgeordneten Landesbehörden – das „Vier-Kirchen-Format“ hat sich bewährt und ist Ausdruck dieser über viele Jahrzehnte hinweg gewachsenen Kultur des Miteinanders und der Kooperation. Dafür sind wir dankbar. Wir wollen und wir werden uns auch in Zukunft einbringen“, so Prälat Krämer weiter.
Partnerschaftliches Miteinander von Staat und Kirche
Der Treueid vor der Landesregierung geht zurück auf das Reichskonkordat von 1933, dem auch für die Bundesrepublik Deutschland geltenden Staatskirchenvertrag zwischen dem Heiligen Stuhl und dem damaligen Deutschen Reich. Sowohl der designierte Bischof als auch der Ministerpräsident betonten, dass sich die Bedeutung des Treueversprechens unter dem Grundgesetz radikal verändert habe. „Die Zeiten des landesherrlichen Kirchenregiments und des staatlichen Bestrebens, kirchliches Handeln zu steuern und zu reglementieren liegen lange hinter uns. An ihre Stelle ist ein partnerschaftliches Miteinander von Staat und Kirche getreten“, sagte der designierte Bischof Dr. Klaus Krämer. Ministerpräsident Kretschmann betonte: „Die Treue des Bischofs gilt heute einem freiheitlichen und demokratischen Verfassungsstaat.“
Kretschmann: Prälat Dr. Klaus Krämer - ein Landeskind
Der Ministerpräsident sagte weiter: „Ich freue mich ganz besonders, dass mit der Wahl und Ernennung von Prälat Dr. Klaus Krämer zum Bischof von Rottenburg-Stuttgart ein ‚Landeskind‘ ausgewählt wurde. Die Kirchen sind eine wichtige Säule des gesellschaftlichen Zusammenhalts in unserem Land. Wir brauchen daher Kirchen, die sich mutig einbringen und zupackend mitgestalten – mit einem klaren Blick für das, was rechts und links ihres bestellten Ackers liegt. Denn nur dann kann die Kirche Antworten bieten für jene, die in anderen Milieus und Welten beheimatet sind.“
Neben Ministerpräsident Winfried Kretschmann nahmen auf Seiten des Landes auch der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl an dem Treueversprechen teil. Von der Diözese Rottenburg-Stuttgart waren das Domkapitel, Mitglieder der Sitzung des Bischöflichen Ordinariats und das Präsidium des Katholiken – und Kirchensteuerrats anwesend.
Prälat Dr. Klaus Krämer folgt auf Bischof Dr. Gebhard Fürst, der von 2000 bis 2023 das Amt inne hatte. Am 1. Dezember 2024 wird Prälat Dr. Krämer im Dom St. Martin zu Rottenburg vom Freiburger Erzbischof Stephan Burger zum 12. Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart geweiht.