Die Freude bei Familie Hourie aus Bad Buchau war am Freitagnacht riesengroß. Kafaa und Mohamad Hourie mit ihren vier Kindern kannten den inzwischen dreijährigen Großneffen Mohamad Omar bisher nur von regelmäßigen Videochats. 19 lange Monate dauerte die Odyssee durch die Behörden in Deutschland, Syrien und dem Libanon, bis sie ihren Adoptivsohn nun in die Arme schließen konnten. An ihrer Seite kämpfte Pater Alfred Tönnis, Mitglied des Oblatenordens und Pfarrer der Seelsorgeeinheit Bussen im westlichen Landkreis Biberach. Er engagiert sich schon länger für Geflüchtete und kennt die syrische Familie Hourie seit ihrer Ankunft in der Region vor neun Jahren.
„Es ist unvorstellbar, was dieses Kind in seinem jungen Leben schon alles mitmachen musste“, stellt der Geistliche fest. Und er erzählt, dass Mohamad Omars Vater als im Krieg vermisst gilt. Seine Mutter und seine Schwester starben im Jahr 2021 bei einem schweren Verkehrsunfall in Aleppo. Der kleine Junge überlebte, weil er aus dem Auto geschleudert wurde. Er kam zunächst bei einer Familie unter, sollte dann aber in ein Waisenhaus. „Die einzigen Verwandten kamen zu mir und fragten, ob nicht die Möglichkeit bestehen würde, dieses Kind nach Deutschland zu holen“, berichtet Pater Alfred. Er setzte daraufhin sämtliche Hebel in Bewegung.