Die Reform mache den Pflegeberuf für die Auszubildenden attraktiver. Ihnen stünden anschließend mehr Karrieremöglichkeiten offen und sie seien in der Wahl ihres Arbeitsplatzes flexibler. Doch einzelne Träger beklagen einen sehr hohen Koordinierungsaufwand bei der Aufgabe, sich zeitlich und fachlich über den Einsatz der Azubis abzustimmen. Insgesamt gebe es vor Ort große Unterschiede, inwieweit die Absprachen zwischen den einzelnen Ausbildungseinrichtungen funktionierten. „Einige Einrichtungen und Dienste hatten deutliche Anlaufschwierigkeiten, andere konnten die Koordination im ersten Jahr weitgehend gut meistern“, erklärt Caritasdirektor Dr. Rainer Brockhoff. „Für die meisten Ausbildungsträger in Baden-Württemberg ist das neue Gesetz eine Kraftanstrengung. Die Herausforderung liegt darin, auch verbandsübergreifend zu kooperieren.“
Flächendeckende Koordinierungsstellen sind Voraussetzungen für Beteiligung kleinere Pflegeeinrichtungen
Sehr begrüßenswert sei, dass einige Landkreise in Baden-Württemberg die Organisation der neuen Pflegeausbildung unterstützen und regionale Koordinierungsstellen eingerichtet haben. Nun gelte es, diese Koordinierungsstellen flächendeckend im ganzen Land auszubauen. Diese regionalen Koordinierungsstellen bieten die Voraussetzung, damit sich auch kleinere Pflegeeinrichtungen und -dienste an der Ausbildung beteiligen können. Für sie sind die zeitaufwändigen Absprachen mit anderen Trägern im Vorfeld einer Ausbildung kaum leistbar.
Finanzierung über 2021 hinaus wichtig
Da die Finanzierung der bestehenden regionalen Koordinierungsstellen nur bis Ende diesen Jahres gesichert ist, appelliert die Caritas Rottenburg-Stuttgart an das Land, die Finanzierung auch über 2021 hinaus sicherzustellen. „Schon in absehbarer Zeit laufen die Bewerbungsverfahren für 2022 an. Der Fortbestand der regionalen Koordinierungsstellen ist für viele Einrichtungen und Dienste Voraussetzung, damit sie verlässlich Ausbildungsplätze anbieten können“, so Brockhoff.